Wie kann eine Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) etabliert werden?

Die Circular Economy zielt darauf ab, den Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich in der Wirtschaft zu erhalten und gleichzeitig die Materialeffizienz zu erhöhen, Umweltbelastungen zu reduzieren sowie Klimaneutralität zu erreichen. Der Übergang zu einer Circular Economy bedeutet eine Transformation ganzer Wertschöpfungsketten und umfasst Design-, Produktions- und Konsumphase sowie die Kreislaufschließung nach der Nutzung.

Das Fraunhofer ISI untersucht die Realisierungsbedingungen und -perspektiven einer Circular Economy unter verschiedenen Aspekten. Dazu zählen die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands bei zugrundeliegenden Technologien (unter anderem mittels Patentanalysen), die sich ändernden Rollen und Strategien von Akteur:innen in der Wertschöpfungskette, neue Praktiken (zum Beispiel in Bezug auf Eigentum) und Governanceformen.

Ein weiterer wichtiger Forschungsstrang am Fraunhofer ISI ist das Impact Assessment verschiedener Circular-Economy-Szenarien – sowohl (gesamt-)wirtschaftlich als auch im Hinblick auf ihren Beitrag zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen und der Erreichung der SDGs.

Projekte

Modell Deutschland Circular Economy

Mit dem »Modell Deutschland Circular Economy« haben WWF Deutschland, Öko-Institut, Fraunhofer ISI und FU Berlin ein umfassendes Bild für zirkuläres Wirtschaften und zirkulären Konsum in Deutschland entwickelt.

Circularity3

Das Projekt Circularity3 zielt darauf ab, Empfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung von umweltfreundlichen Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft zu geben. Um die Nützlichkeit und Anwendbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wird der Forschungsprozess von einem kontinuierlichen Austausch mit relevanten Stakeholdern begleitet, der die beiden Anwendungsfälle, die drei wirtschaftlichen Ebenen und die teilnehmenden Länder umfasst. 

Wirtschaftsfaktor Umweltschutz

Für die innovationsfreundliche Ausgestaltung umweltpolitischer Maßnahmen und ihre politische Durchsetzbarkeit sind verlässliche und aktuelle Informationen über die wirtschaftliche Bedeutung des Umweltschutzes und das Innovationsgeschehen in diesem Bereich von großer Bedeutung. Dazu werden in der Projektfamilie »Wirtschaftsfaktor Umweltschutz« regelmäßig Kennzahlen zu Beschäftigungswirkungen, Produktion, Außenhandel, Umweltforschung und Patenten erarbeitet.

Innovative Kreislaufgeschäftsmodelle in der Textilwirtschaft (Wear2Share)

Innovative Kreislaufgeschäftsmodelle im Bekleidungsbereich bieten Bekleidung nicht mehr zum Kauf, sondern zum zeitlich befristeten Leihen an. Denn insbesondere Kleinkindbekleidung oder modische Damenbekleidung wird häufig nicht sehr lange getragen. Wear2Share untersucht, ob und wie solche Geschäftsmodelle zu nachhaltigerem Konsum führen und ob sie auch langfristig massentauglich sind. Zudem soll das Projekt die Entwicklung langlebigerer Kleidung für derartige Leihmodelle vorantreiben.  

Wissenschaftliche Begleitung von zwei Pilotprojekten zur Erhöhung der Sammelquoten von Elektro- und Elektronikaltgeräten in Baden-Württemberg (SEEK)

Das Projekt begleitet zwei Modellprojekte auf Wertstoffhöfen wissenschaftlich und ordnet ein, wie effektiv die durchgeführten Maßnahmen sind, um die Sammelquote von Elektro- und Elektronik-Altgeräten (EAG) zu erhöhen. Basierend auf den Erkenntnissen aus diesen Modellprojekten sowie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Forschungsliteratur werden praktikable und verallgemeinerbare Handlungsempfehlungen für öffentlich-rechtliche Entsorger in Baden-Württemberg gegeben. Darüber hinaus werden alternative Entsorgungswege großer EAG untersucht, um deren Sammelmengen besser abschätzen zu können.

Ressourcenschonung im Gesundheitssektor – Erschließung von Synergien zwischen den Politikfeldern Ressourcenschonung und Gesundheit

Der Gesundheitssektor wurde bisher nur rudimentär auf die Schnittstellen zum Themenfeld Ressourcenschonung hin untersucht. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Erschließung von Synergien und Potenzialen zwischen den Politikfeldern Ressourcenschonung und Gesundheit. Das Vorhaben wird im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) durchgeführt und erarbeitet strategische Handlungsfelder und Handlungsoptionen.

Quantification Methodology for, and Analysis of, the Decarbonisation Benefits of Sectoral Circular Economy Actions

The project developed a generic approach to allocate GHG emissions savings to various circular actions and lifecycle stages for a sector. This approach has been applied to quantify the decarbonisation benefits of circular economy actions within the construction industry and the buildings sector.

Politikszenarien ProgRess

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Identifikation vielversprechender Maßnahmen und Handlungsfelder mit hohem Potenzial zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Aufbauend auf den identifizierten Handlungsfeldern werden systematisch Politikinstrumente zur Umsetzung der Maßnahmen ausgearbeitet sowie deren Wirkungsweise analysiert. Der Fokus liegt dabei auf klassischen ökonomischen Instrumenten.

Wissenschaftliche Koordination des Förderschwerpunktes »Nachhaltiges Wirtschaften: Synthese und Transferökonomie« (NaWiKo)

Im Rahmen des Projekts NaWiKo koordiniert ein Team des Ecologic Instituts gemeinsam mit dem Fraunhofer ISI und dem Forschungszentrum für Umweltpolitik der FU Berlin insgesamt 30 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte zum Thema nachhaltiges Wirtschaften. Durch die Themenvielfalt der 30 geförderten Projekte entsteht ein großes Potenzial an thematischen und methodischen Synergien, die es zu erschließen gilt. Dafür dient das Projekt NaWiKo.
 

Erarbeitung der fachlichen Grundlagen für einen deutschen Öko-Innovationsplan (Eco-AP)

Die »Europe 2020«-Strategie postulierte eine Transformation hin zu einer ressourceneffizienten und umweltfreundlichen Wirtschaft. In diesem Kontext brachte die EU 2011 den »Eco-Innovation Action Plan (Eco-AP)« auf den Weg, der die Hemmnisse von Öko-Innovationen, aber auch die damit verbundenen Chancen adressieren sollte. Die Bundesregierung unterlegte den europäischen Eco-AP durch einen deutschen Öko-Innovationsplan. Das Fraunhofer ISI erarbeitete die fachlichen Grundlagen und thematisierte die Notwendigkeit einer neuen ökologischen Innovationspolitik.

Publikationen