Die Industrie ist für etwa 23 Prozent der Treibhausgase in Deutschland verantwortlich. 70 Prozent des industriellen Energiebedarfs werden von den energieintensiven Industriezweigen verursacht, zum Beispiel Stahl, Zement oder Grundstoffchemie.
Zwar besteht hinsichtlich des Ziels einer (nahezu) CO2-neutralen Industrieproduktion bis 2050 breiter Konsens, jedoch nicht hinsichtlich der sektorspezifischen Technologiepfade sowie der politischen Rahmenbedingungen und Instrumente. Beispiele für Dekarbonisierungsstrategien sind die Elektrifizierung der Prozesswärme, die Umstellung auf Wasserstoff oder grünes Gas, der vermehrte Einsatz von Biomasse, die Markteinführung CO2-armer Verfahren, die Kreislaufführung von CO2, der Ausbau der Kreislaufwirtschaft sowie die effizientere Materialnutzung.
Das Fraunhofer ISI untersucht sowohl die Entwicklung CO2-neutraler Produktionsprozesse im Industriesektor als auch den Einfluss konkreter Instrumente auf den Politik- und Unternehmensalltag. Zur Analyse der industriellen Energienachfrage setzt das Fraunhofer ISI ein Modell mit sehr hohem technologischen Detaillierungsgrad ein, das den Einfluss von Politikinstrumenten und technischem Wandel simuliert und die Wirkung auf Energieverbrauch, CO2-Emissionen, Kosten und Investitionen in den Branchen berechnet.