Der Energiebedarf des Institutsgebäudes in der Breslauer Straße in Karlsruhe setzt sich zusammen aus Strom- und Gasbedarf und lag im Jahr 2023 bei knapp 700 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Dabei wurde bis 2022 nahezu gleich viel Energie aus Gas und Strom bezogen.
Neben dem Bezug aus dem Stromnetz wurde der Strombedarf des Institutsgebäudes aus zwei Blockheizkraftwerken (BHKW) gespeist, die in den Jahren 2014 – 2022 durchschnittlich zusammen zwölf Prozent des Energieverbrauchs deckten. Im Jahr 2023 sank dieser Anteil auf drei Prozent, da die BHKW aufgrund von Ausfällen zwischenzeitlich nicht in Betrieb waren und aufgrund der Gasmangellage im Herbst 2022 gedrosselt wurden.
Die Anzahl der Beschäftigten scheint sich nicht stark auf den Energieverbrauch des Institutsgebäudes auszuwirken. In den Jahren 2014/2015 war ein Teil der Beschäftigten aufgrund der Asbestsanierung im Westflügel in ein anderes Gebäude ausgelagert, der Energieverbrauch blieb jedoch ungefähr konstant. Die Corona-Jahre 2020 und 2022 mit Homeoffice-Pflicht bzw. Homeoffice-Empfehlungen führten zu einem Rückgang des Stromverbrauchs um elf Prozent. Jedoch ist der Gasverbrauch um 18 Prozent gestiegen.
Ab März 2020 wurden Räume im Technologiepark Karlsruhe (Emmy-Noether Straße) angemietet. Dort arbeiteten zunächst 13 Personen. Im Laufe der Jahre wurde die Anmietung um weitere Räume ergänzt. Zusätzliche Standorte mit wenigen Büros kamen in Heilbronn (ab 1. Januar 2023) und Berlin (ab Oktober 2024) hinzu. Energieverbräuche für diese Standorte sind noch nicht (vollständig) ermittelt. Daher wird hier nur der Energieverbrauch des Institutsgebäudes in der Breslauer Straße beleuchtet.
Der Gasbezug des Institutsgebäudes betrug im Jahr 2023 inklusive des Gasbedarfs für die BHKW 230 MWh. Zieht man den Gasbedarf zur Stromerzeugung ab, ergibt sich ein Gasbedarf für Heizenergie von 215 MWh. Damit liegt der Heizenergiebedarf deutlich unter den Werten von 2022 (283 MWh) und 2021 (362 MWh). Grund hierfür ist, dass das Fraunhofer ISI kurzfristige Maßnahmen zum Gassparen umsetzte, um einen Beitrag zur Vorbeugung der Gasmangellage im Winter 2022/2023 zu leisten. Es wurde beispielsweise ein Flur kaltgelegt, d.h. nur auf 16°C geheizt. Die betroffenen Mitarbeitenden, inklusive Institutsleitung, sind über diesen Winter in einen anderen Flur umgezogen. Zudem wurden die Mitarbeitenden sensibilisiert und ihnen u.a. empfohlen, die Büros auf maximal 19 °C zu heizen. Heizungseinstellungen, wie Erweiterung der Nachtabsenkung auch auf das Wochenende, wurden angepasst. Das Aufrechterhalten der weniger drastischen Maßnahmen hat auch im Winter 2023/2024 zu einer Verringerung des Gasverbrauchs im Vergleich zum Winter 2021/2022 geführt. Vor der Heizperiode im Herbst 2023 fand ein hydraulischer Abgleich statt. Im Herbst 2024 wurden die über 30 Jahre alten Heizungsanlagen durch eine Kombination aus zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen (128kW) und einem Brennwertkessel (220 kW) ersetzt. Ziel ist es, den Gasbrennwertkessel nur bei niedrigen Temperaturen einzusetzen und somit den Hauptwärmebedarf des Gebäudes durch die Wärmepumpen abzudecken. Vor der Investitionsentscheidung wurde ein Vergleich verschiedener Varianten bezüglich Wirtschaftlichkeit und CO2-Emissionen durchgeführt. Aufgrund der kurzen Restnutzungszeit des Institutsgebäudes durch das Fraunhofer ISI – bedingt durch den geplanten Neubau – wurde die vorgenannten Variante gewählt.
Einmal jährlich werden die Mitarbeitenden zum Energiesparen, d.h. insbesondere zum Thema »richtig Heizen« durch E-Mails, Energiesparplakate und Kurzvorträge auf Instituts- oder Betriebsversammlungen sensibilisiert.