Parlamentarische Technikfolgenabschätzung

Projekte

Bakteriophagen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft

Das Projekt im Auftrag des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) beschäftigt sich mit Bakteriophagen (kurz: Phagen). Dabei handelt es sich um Viren, die Bakterien befallen und daher als mögliche Alternativen für Antibiotika, Pestizide und chemische Desinfektions- und Konservierungsmittel in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion infrage kommen. Ziel ist eine politikorientierte Ausarbeitung zu Forschung, Entwicklung und Anwendung von Phagen als Informationsgrundlage und Orientierungshilfe für politische Mandats- und Entscheidungsträger:innen.

Deepfakes und manipulierte Realitäten

Etwas mit eigenen Augen gesehen zu haben, galt bisher als Prüfstein für Realität und Wahrheit schlechthin. Im Zeitalter von geschönten Realitäten, manipulierten Fotos und Videos stellt sich jedoch die Frage, ob wir auch künftig noch unseren Augen trauen können. Dank Bildbearbeitungssoftware und künstlicher Intelligenz lassen sich heute Ton, Bilder und Videos auf eine nahezu unsichtbare Weise manipulieren. Ob die Realität wiedergegeben wird oder etwas Konstruiertes, lässt sich kaum mehr erkennen. In der interdisziplinären Studie im Auftrag von TA-SWISS sollen die Auswirkungen der digitalen Manipulation von Ton-, Bild- und Videomaterial sowie Deepfakes abgeschätzt werden.

Stimm-, Sprach- und Gesichtserkennung

Technologien zur Erkennung von menschlichen Stimmen, Sprachen und Gesichtern bestimmen immer häufiger unseren Alltag – ob bei der Entsperrung des Handys oder der Passkontrolle am Flughafen. Die interdisziplinäre Studie im Auftrag von TA-SWISS soll Chancen und Risiken solcher Technologien bestimmen und zukünftige Anwendungsfelder aufzeigen. Außerdem beschäftigt sich das Projekt mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung und den rechtlichen Rahmenbedingungen.

Das Potenzial von Wasserstoff für die Dekarbonisierung der EU-Industrie

Angesichts des enormen Potenzials der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wird die Erzeugung von grünem Wasserstoff, d. h. die Nutzung von erneuerbarem Strom für die Herstellung von Wasserstoff durch Wasserelektrolyse, als vielversprechende Option für die Dekarbonisierung der EU-Industrie angesehen, insbesondere für die schwer zu dekarbonisierenden energieintensiven Sektoren. Dies hat jedoch enorme wirtschaftliche Auswirkungen auf den derzeitigen Bestand an Produktionstechnologien, das Energiesystem und die Betriebskosten. Die erforderliche Infrastruktur ist ein weiterer Aspekt, der noch nicht geklärt ist. Diese STOA-Studie nimmt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie vor und zeigt politische Optionen zur Schließung der Lücken in der derzeitigen Politiklandschaft auf.

Weiße Biotechnologie – Stand und Perspektiven der industriellen Biotechnologie für nachhaltiges Wirtschaften

In der »weißen« oder auch industriellen Biotechnologie werden industrielle Produktionsprozesse betrieben, die auf den Stoffwechselleistungen von Organismen (meist Bakterien oder Pilze) beruhen. Sie katalysieren die Umwandlung des Rohstoffs Biomasse in das jeweilige Zielprodukt. Die Nutzung von Biomasse als regenerativer industrieller Rohstoff soll langfristig fossile Rohstoffe ersetzen und damit zum Klimaschutz beitragen. Für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hat das Fraunhofer ISI einen Überblick über Verfahren, Anwendungen und ökonomische Perspektiven der industriellen Biotechnologie erarbeitet.

Publikationen