Digitale Pressemappe zur Abschlusskonferenz r+Impuls

Vom Labor auf den Markt: Pressegespräch zur Fördermaßnahme r+Impuls

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:

»Transformation braucht Transfer, damit die guten Ideen aus der Wissenschaft schnell in die Praxis gelangen. Die Ergebnisse von r+Impuls zeigen, wie schnell und erfolgreich sich neue, nachhaltige Technologien am deutschen und internationalen Markt etablieren können.« 

Allgemeine Infos und Downlods zur Fördermaßnahme r+Impuls

Neue Rohstoffalternativen verwenden, weniger Material und Energie in der Produktion einsetzen oder wertvolle Rohstoffe aus Abfällen wiedergewinnen: Es gibt verschiedene Methoden, mit denen die Industrie ihre Ressourceneffizienz verbessern, dadurch wertvolle Rohstoffe einsparen und gleichzeitig das Klima schützen kann.

Mit der Fördermaßnahme r+Impuls hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2016 mehr als 20 Verbünde aus Wirtschaft und Wissenschaft dabei unterstützt, neue Ansätze der Ressourceneffizienz zur Marktreife zu bringen. Auf der Abschlusskonferenz in Berlin haben Vertreter:innen aus Industrie, Forschung und Politik nun die erheblichen Einspar- und Klimaschutzpotenziale dieser Vorhaben vorgestellt und diskutiert.

Diese digitale Pressemappe enthält Informationen zur Fördermaßnahme sowie zur Abschlusskonferenz in Berlin und den beiden beim Pressegespräch am 8. Mai 2023 beispielhaft vorgestellten Vorhaben. Außerdem können Sie hier unsere Presseinformation sowie Bildmaterial herunterladen.

© Science Photo Library
Key Visual zur Fördermaßnahme r+Impuls
© Fraunhofer ISI
Ökologische Einsparpotenziale der Vorhaben in r+Impuls
© Fraunhofer ISI
Geschätzter Diffusionsverlauf der r+Impuls-Lösungen: Aggegierte jährliche Rohstoffeinsparung

Ihre Gesprächspartner:innen beim Pressegespräch am 8. Mai 2023

© Fraunhofer ISI
Dr. Katrin Ostertag leitet das Competence Center »Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme« am Fraunhofer ISI. Sie studierte Volkswirtschaftslehre in Konstanz, Brighton / UK und Frankfurt und promovierte in Strasbourg und als Marie-Curie-Stipendiatin beim CNRS / CIRED in Paris über Energieeffizienzmaßnahmen. Einer ihrer aktuellen Arbeitsschwerpunkte ist die Analyse von Innovations- und Transformationsprozessen im Kontext der Circular Economy und die Rolle der (Forschungs-) Politik dabei. Sie hat bereits mehrere BMBF-Förderprogramme in diesem Bereich begleitend beforscht und koordiniert das Begleit- und Transfervorhaben r+TeTra im Rahmen von r+Impuls.
© Lober GmbH & Co. KG
Ulrich Weig, Lober GmbH & Co. Abfallentsorgungs-KG, beantwortet Ihre Fragen zum Projekt Circular Packaging. Ulrich Weig trat nach seiner Ausbildung zum staatlich geprüften chemischen Assistenten, Abschluss der Fachhochschulreife und einer kurzen Zwischenstation 1991 in die Firma Lober ein. Weig baute den Geschäftsbereich für Ersatzbrennstoffe für die Firma Lober auf und leitet diesen seit Jahren erfolgreich. Durch seine langjährige Tätigkeit in der Entsorgungsbranche verfügt er über umfangreiches Wissen und Kontakte in der Abfallstromwirtschaft. Neben der Leitung des Geschäftsbereiches ist Ulrich Weig Beauftragter der Geschäftsführung für das gesamte Wertstoffstrommanagement von Lober und in etlichen Gremien der Abfallbranche aktiv.
© KSB SE & Co. KGaA
Dr. Patrick Hauck studierte Elektrotechnik an der TU Kaiserslautern, wo er nach einer Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mechatronik und Elektrischer Antriebstechnik 2016 im Bereich hocheffizienter elektrischer Antriebe mit Auszeichnung promovierte. Mit seinem Berufseinstieg bei KSB war er dort als Entwicklungsingenieur zunächst auf elektrische Antriebe für hocheffiziente Heizungsumwälzpumpen fokussiert. Ende 2019 übernahm Dr. Hauck dann bei KSB die Leitung der Abteilung Systemkonstruktion & Motoren und begleitet aus dieser Rolle heraus seitdem die Produktentwicklungen mehrerer agiler Projektteams. Er ist zertifizierter agile Coach und betreute über zwei Jahre hinweg ein international aufgestelltes Entwicklungsteam als Scrum-Master. Energieeffizienz spielte von Beginn an eine zentrale Rolle bei seiner Arbeit und mit PUMOCON kam Ressourceneffizienz als neuer Schwerpunkt hinzu.

Informationen zu den zwei vorgestellten r+Impuls-Vorhaben

 

Circular Packaging

Recyclingtechniken für mehrschichtige Kunststoff-Verpackungen

 

Die Herausforderung: Verpackungen für Lebensmittel und Konsumgüter bestehen oft aus mehrschichtigen Kunststofflaminaten. Die häufig eingesetzten Mehrschichtlaminate aus nicht kompatiblen Polymeren, wie zum Beispiel PE/PA oder PP/PET, sind bisher nicht recyclingfähig, da die effiziente Trennung der Verbundmaterialien nicht möglich ist. Mehrschichtlaminate aus Haushaltsabfällen werden daher bisher oft thermisch verwertet.

Die Lösung: Der CreaSolv®-Prozess ermöglicht die Verbundtrennung von Mehrschichtlaminaten und die Herstellung hochwertiger Polyolefin-Rezyklate. Die Technologie hat in enger Kooperation mit einem globalen Hersteller von Konsumgütern inzwischen den gesicherten Pilotanlagenmaßstab erreicht. Das Projekt »Circular Packaging« konnte die Wirtschaftlichkeit und das Potenzial dieser Technologie aufzeigen. Beteiligt waren die Lober GmbH & Co. Abfallentsorgungs-KG, die LÖMI GmbH und das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV.

Projektleiter Ulrich Weig:

»Um das EU-Recyclingziel von 60 Prozent im Jahr 2030 zu erreichen, müssen wir neue Wege gehen. Im Rahmen des r+Impuls-Forschungsprojekts Circular Packaging haben wir eine Methode entwickelt, die es ermöglicht, mindestens 70  Prozent der flexiblen Kunststoffverpackungen aus der gelben Tonne in hochreiner Form wiederzugewinnen. Ich gehe davon aus, dass es die politischen Rahmenbedingungen bald ermöglichen werden, die entwickelte Technik in industriellem Maßstab umzusetzen.«

© Fraunhofer IVV
Kunststoffverpackungen basieren zunehmend auf Mehrschichtlaminatfolien, die hochwertige Füllgüter vor Licht, Sauerstoff und anderen Umwelteinflüssen schützen. Sie konnten jedoch bisher nicht recycelt und in den ursprünglichen Verwendungszweck zurückgeführt werden.
© Fraunhofer IVV
Kernaggregate der Circular-Packaging-Anlage, die Mehrschichtverpackungen auftrennt und recycelt.
© Fraunhofer IVV
Verpackungsabfälle aus Mehrschichtlaminaten können dank CreaSolv®-Prozess in ihre verschiedenen Bestandteile aufgetrennt und recycelt werden.

 

 

PUMOCON

Ressourcenoptimierung durch Systemintegration von Pumpe, Pumpenantrieb und -regelsystem

 

Die Herausforderung: Europaweit sind mehr als 140 Millionen Umwälzpumpen in Betrieb, die im Durchschnitt alle zehn Jahre ersetzt werden müssen. Umwälzpumpenaggregate bestehen aus verhältnismäßig langsam laufenden, großen und materialintensiven Pumpenstufen. Angetrieben werden solche Pumpensysteme durch ebenfalls relativ langsam drehende, große Elektromotoren sowie eine separat angeordnete Regelungseinheit.

Die Lösung: Der Hersteller KSB hat im Projekt »PUMOCON« ein verkleinertes, integriertes und somit ressourcenoptimiertes Pumpensystem entwickelt. Dafür wurden Pumpenstufe, trockenlaufender Pumpenantrieb und Pumpenregelung zu einer konstruktiven Einheit zusammengeführt. Ergebnis ist ein optimiertes, wirtschaftlich attraktives Umwälzpumpenaggregat, das sich durch eine erhöhte Ressourcen- und Energieeffizienz auszeichnet.

Projektleiter Patrick Hauck:

»Wir haben es im Projekt geschafft, ein energie- und ressourceneffizientes Pumpensystem zur Marktreife zu bringen. Dieses ermöglicht, Material von teilweise bis zu 78 Prozent einzusparen und damit den CO2-Fußabdruck um 61 Prozent zu verringern.«

© KSB SE & Co. KGaA
Umwälzpumpen unterschiedlicher Baugrößen im Einsatz: Je weniger Material für Umwälzpumpenaggregate benötigt wird, desto mehr Ressourcen lassen sich bei der Herstellung einsparen.
© KSB SE & Co. KGaA
Produktbild aus dem Projekt PUMOCON: Eine einstufige Spiralgehäusepumpe angetrieben mittels Synchronmotor und Drehzahlregelsystem. Pumpen- und Motorwelle sind identisch.

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der fundierten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.