Welche Rolle spielen soziale Innovationen?

Im Zusammenhang mit einer wachsenden Veränderungsdynamik gewinnen soziale Innovationen an Bedeutung. Sie bezeichnen die Entstehung, Durchsetzung und Verbreitung neuer sozialer Praktiken, die mit der Nutzung neuer Technologien verbunden sein können, aber nicht müssen. Sie treten in unterschiedlichen Formen in unserer Gesellschaft auf und sind – ebenso wie technologische Innovationen – wichtige Treiber des sozialen Wandels: Sie verändern die Art und Weise, wie wir zusammenleben, arbeiten, konsumieren, Wohlstand verteilen oder mit Krisen umgehen.

Soziale Innovationen haben in den vergangenen Jahren in den Forschungsarbeiten des Fraunhofer ISI stark an Bedeutung gewonnen, da neue Akteur:innen und Organisationen das Innovationsgeschehen zunehmend beeinflussen und dieser Prozess mit neuen sozialen Praktiken einhergeht. Dabei analysieren die Wissenschaftler:innen, welche neuen sozialen Praktiken entstehen, wie sie sich auf unsere Gesellschaft auswirken und in welcher Form sie zur Veränderung und Neuausrichtung der Wertschöpfung beitragen.

Projekte

TrueCultureDig

Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt unterstützt mittelständische Unternehmen dabei, den digitalen Wandel im eigenen Unternehmen aktiv zu gestalten. Digitale Technologien bieten zwar Lösungspotenziale, jedoch bedarf es neben der technischen Entwicklung zugleich einer »unternehmenskulturellen Transformation«. Anhand von Fallbeispielen aus den Sektoren Maschinenbau und Medizintechnik erarbeitet das Projekt unternehmensspezifische Digitalisierungsstrategien, die auch organisationsstrukturelle sowie kulturelle Bedingungen des betrieblichen Wandels in den Blick nehmen.

Innovative Kreislaufgeschäftsmodelle in der Textilwirtschaft (Wear2Share)

Innovative Kreislaufgeschäftsmodelle im Bekleidungsbereich bieten Bekleidung nicht mehr zum Kauf, sondern zum zeitlich befristeten Leihen an. Denn insbesondere Kleinkindbekleidung oder modische Damenbekleidung wird häufig nicht sehr lange getragen. Wear2Share untersucht, ob und wie solche Geschäftsmodelle zu nachhaltigerem Konsum führen und ob sie auch langfristig massentauglich sind. Zudem soll das Projekt die Entwicklung langlebigerer Kleidung für derartige Leihmodelle vorantreiben.  

Social Innovation in Energy Transitions (SONNET)

Social innovations in the energy sector are said to enable faster transitions to sustainable energy systems. Initiatives such as energy cooperatives and prosuming peer groups (people producing their own energy), are becoming more common and have attracted interest from researchers and policy makers alike.

The research project SONNET (Social Innovation in Energy Transitions), will work with a range of stakeholders from across energy initiatives in the community, industry, academia, government, councils, and local actors to create a better understanding of social innovations in the energy sector, critically assessing the success, contributions and future potential of social innovation. Through developing practical recommendations and tools, the project aims to build the innovative capacities and strong networks of social innovation and energy actors, strengthen their networks, identify new market opportunities for social innovation in the energy sector and enable multiple actors to increase their engagement with social innovations.

Wissenschaftliche Koordination des Förderschwerpunktes »Nachhaltiges Wirtschaften: Synthese und Transferökonomie« (NaWiKo)

Im Rahmen des Projekts NaWiKo koordiniert ein Team des Ecologic Instituts gemeinsam mit dem Fraunhofer ISI und dem Forschungszentrum für Umweltpolitik der FU Berlin insgesamt 30 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte zum Thema nachhaltiges Wirtschaften. Durch die Themenvielfalt der 30 geförderten Projekte entsteht ein großes Potenzial an thematischen und methodischen Synergien, die es zu erschließen gilt. Dafür dient das Projekt NaWiKo.
 

Evaluation der Förderlinie »Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter« des Programms Forschung an Fachhochschulen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Die Förderlinie SILQUA-FH verfolgt das Ziel, durch die geförderten Vorhaben einen Beitrag zur »Erhaltung der Teilhabe von älteren Menschen im Arbeits- und gesellschaftlichen Leben zur Verbesserung ihrer Lebensqualität« zu leisten. Aufgabe der im Auftrag des BMBF durchgeführten Evaluation war, die geförderten Projekte im Hinblick auf ihre erreichten inhaltlichen und strukturellen Wirkungen zu prüfen und Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Förderlinie zu formulieren. Methodisch kamen unter anderem Dokumentenanalysen, Interviews, Online-Befragungen und Workshops zum Einsatz.
 

Publikationen