Ziel des Projektes ist es, aufgrund empirischer Daten ein präziseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie sich die Einstellung der europäischen Bürger zu »Privatheit« und »Sicherheit« konstituiert und in welchem Verhältnis diese zueinander stehen. Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, einen Ausgleich zwischen dem staatlichen Interesse nach mehr Überwachung (zum Zweck der innere Sicherheit) und dem Recht der Bürger auf Schutz seiner Privatsphäre und seiner persönlichen Daten zu schaffen.
Zu diesem Zweck wird im Projekt untersucht, wie neue Sicherheitstechnologien zu einer quantitativ und qualitativ umfassenderen Überwachung führen und damit in vielen Fällen das Recht auf Privatsphäre und andere Grundrechte verletzen können. Mit einem multidisziplinären Ansatz widmet sich das Projekt aus technischer, politikwissenschaftlicher, soziologischer, medienwissenschaftlicher, kriminologischer und rechtswissenschaftlicher Perspektive diesem Themenkomplex.
Im Zentrum der Forschung steht eine EU-weite repräsentative Befragung von 27.000 Bürgern um festzustellen, wie diese die Einführung von Sicherheitstechnologien und deren Auswirkungen auf ihre Grundrechte bewerten. Darauf aufbauend sollen diejenigen Faktoren ermittelt werden, die die öffentliche Bewertung einer bestimmten Sicherheitstechnologie entscheidend beeinflussen.
Diese Ergebnisse sollen dazu genutzt werden, Entscheidern in Wirtschaft und Politik frühzeitig Hinweise auf die Akzeptabilität neuer Sicherheitstechnologien zu liefern. Dazu wird ein Prozess entwickelt, um mit gesellschaftlich problematischen Aspekten der Technik rechtzeitig und bedachtsam umzugehen und letztlich Fehlinvestitionen zu verhindern.