Jeder zweite Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens an Krebs. Folglich sind die meisten Menschen irgendwann Betroffene von Krebserkrankungen, entweder als Patient:innen oder als Angehörige. Eine Krebserkrankung stellt für die Betroffenen nicht nur eine starke Belastung dar, sondern bringt auch eine große Einschränkung der Lebensqualität mit sich. Für ca. ein Drittel der Betroffenen ist der Einschnitt einer Krebserkrankung so massiv, dass sie professionelle Hilfe benötigen. Der nationale Krebsplan des Bundesministeriums für Gesundheit sieht vor, dass alle Betroffenen bei Bedarf eine passende psychoonkologische und sozialrechtliche Unterstützung durch eine der ca. 150 Krebsberatungsstellen erhalten. Doch nur ein Teil der Betroffenen erhält tatsächlich Unterstützung, bedingt durch Hürden bei der Inanspruchnahme einerseits und durch waschsenden Bedarf nach diesen Hilfen andererseits.
Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines Prototyps einer Krebsberatungs-App mit der Absicht den Zugang zu psychosozialer Versorgung für Krebspatient:innen und deren Angehörige zu verbessern. Bei diesem Prozess werden die Nutzer:innengruppen (Patient:innen, Angehörige, Mitarbeiter:innen von Krebsberatungsstellen) in alle Entwicklungsschritte als Laienwissenschaftler:innen miteinbezogen. Auf diese Weise soll ein Prototyp (Minimal Viable Product, MVP) mit bestmöglich auf die Bedürfnisse der Nutze:innenrgruppen abgestimmtem Ergebnis entwickeln werden. Dadurch sollen einige Hürden der Inanspruchnahme überwunden und die psychoonkologische Unterstützung durch eine unkomplizierte und praktische Anwendung orts- und zeitunabhängig mehr Betroffenen zugänglich gemacht werden.
Dafür werden die sozio-technische Effekte im Entwicklungsprozess der App in den folgenden Arbeitsschritten durch das Fraunhofer ISI untersucht und identifizit:
Januar 2022 - Dezember 2023
Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF