Abbildung 2 veranschaulicht die bereinigten und von uns vervollständigten Daten zu 40 Verbundforschungsprojekten, die über EnArgus-Suchen zu membranbasierten Elektrolysetechnologien ermittelt wurden.
Um die Interpretation zu erleichtern, haben wir einen Farbcode eingeführt, um die verschiedenen Arten von Akteuren zu unterscheiden:
- Fördergeber (in grün)
- große Industrieunternehmen (rot)
- kleine und mittelgroße Unternehmen (kurz: SME nach engl. 'small and medium-sized enterprises'; gelb)
- FuE: Forschungs- und Entwicklungs-Akteure (Universitäten, Institute und nationale Forschungsverbände; blau)
- Sonstige (Netzwerke, Verbände usw.; weiß)
- Öffentlich finanzierte Projekte (grau; oder, wenn sie mehrere Technologien umfassen, schwarz; z. B. für alkalische und HTSO)
Das Netzwerkdiagramm visualisiert insbesondere die Beziehungen zwischen den Akteuren (Kanten) und den öffentlich geförderten Projekten, die mit einer Zahl dargestellt werden. Diese gibt den Grad des Knotens (Gesamtzahl der direkten Verbindungen) an und drückt damit also die Anzahl der involvierten Fördermittelempfänger im Projektkonsortium aus. Zur Vereinfachung der Darstellung in Abbildung 2 wurden alle Akteure der Kategorien „FuE“ oder „Sonstige“ mit einem Grad unter zwei (d. h. nur eine Projektbeteiligung) in der Visualisierung ausgeblendet.
In unserer Darstellung skaliert die Knotengröße mit dem Verknüpfungsgrad, um die Relevanz von Akteuren, die in mehreren Projekten aktiv sind, hervorzuheben. Im Gegensatz dazu werden andere Faktoren (z. B. die Höhe der erhaltenen Fördermittel) in unseren Darstellungen nicht hervorgehoben. Außerdem haben wir die Darstellung der FuE-Akteure erheblich vereinfacht: Kleine blaue Punkte repräsentieren Universitäten und ähnliche Bildungseinrichtungen; große blaue Punkte stehen für nationale Forschungsverbünde; mittelgroße blaue Punkte kennzeichnen unabhängige Forschungsinstitute. Alle drei Kategorien erscheinen in Standardgrößen (skalieren also nicht mit dem Grad ihrer Projektbeteiligung).
Im Bereich der Elektrolyse sind drei Bundesministerien die wichtigsten Finanzierungsquellen:
- Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi)
- Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVI)
Das BMWi ist eindeutig der häufigste Fördergeber für Projekte im Bereich der membranbasierten Elektrolyseverfahren in Deutschland. Das BMBF förderte eine geringere Anzahl an Projekten in diesem Bereich. Darunter waren jedoch auch umfangreichere Vorhaben, wie an der Größe der Konsortien in Abbildung 2 ablesbar. Aus diesen Projekten sticht P2X mit seinem Konsortium aus 53 Mitgliedern hervor.
Das Augenmerk der Visualisierung unserer Netzwerkanalysen liegt besonders auf industriellen Akteuren. Unter den Projekten, die sich mit membranbasierter Elektrolyse befassen, erkennen wir die Firmen Fumatech BWT, Heraeus, Siemens, Greenerity, H-TEC SYSTEMS und AREVA H2Gen als häufige Förderempfänger. Das SME Fumatech BWT ist auf die Herstellung von Membranen und Anlagentechnik spezialisiert[1]. Heraeus ist ein multinationaler Technologiekonzern, der sich auf die Lieferung von Schlüsselmaterialien für verschiedene Branchen[2] konzentriert. Siemens bezeichnet sich selbst als Technologiekonzern mit einer Fülle von Geschäftsbereichen weltweit (darunter auch Energieversorgung)[3]. Das KMU H-TEC Systems konzentriert sich auf PEM-Elektrolyseure und Stacks[4]. AREVA H2Gen (jetzt Elogen) ist ebenfalls auf die PEM-Elektrolyse spezialisiert[5].
Es ist zu beachten, dass Namensänderungen relativ häufig vorkommen, insbesondere bei industriellen Akteuren, die oft durch Fusionen und Übernahmen entstehen. So wurde beispielsweise SolviCore 2006 als Joint Venture von Solvay und Umicore gegründet. Nach der Übernahme durch Toray im Jahr 2015 wurde es in Greenerity umbenannt[6]. Wir stellen die Unternehmen grundsätzlich nach ihrer Bezeichnung im jeweiligen Projektkontext dar.
Wenn uns jedoch Vorgänge bekannt sind, die zu einer mehrfachen Darstellung der (essentiell) selben Einheit in der Visualisierung eines Forschungsnetzwerks führen, haben wir diese gruppiert und markiert (durch eine gestrichelte Umrandung). Allerdings haben wir Kenntnisse über diese und ähnliche Veränderungen nur beiläufig im Rahmen komplementärer Recherchen erlangt. Daher ist es möglich, dass andere (uns derzeit unbekannte) Fälle in unseren Diagrammen nicht dargestellt sind.
Forschungsnetzwerk zur Hochtemperatur-Elektrolyse