RKM-Studie: Studie zur Prüfung der Praxistauglichkeit von Urinauffangsystemen zur Verringerung des Röntgenkontrastmittel-Eintrags in das Abwasser
Jodhaltige Röntgenkontrastmittel (RKMi) werden bei wichtigen Untersuchungen und Behandlungen von Organen und Gefäßen verabreicht, die Patient:innen scheiden sie innerhalb von 24 Stunden fast vollständig und unverändert über den Urin wieder aus. RKMi können in Kläranlagen nur mit hohem Aufwand zurückgehalten werden und gelangen daher in relativ großen Mengen in die Gewässer. Diese RKMi-Einträge zu reduzieren ist ein Ziel der »Spurenstoffstrategie des Bundes«, für die das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI unter anderem einen Stakeholder-Dialog umgesetzt hat.
Bisherige Pilotprojekte erforschten Möglichkeiten, den Urin der Patient:innen gesondert aufzufangen, etwa durch spezielle Urinbeutel für daheim oder separate Toiletten in den medizinischen Einrichtungen. Um diese Methoden auszuweiten, sind der Beleg der Wirksamkeit sowie die Akzeptanz aller Beteiligten nötig. Das Fraunhofer ISI und die IGES Gruppe wurden damit beauftragt, eine Entscheidungs- und Planungsgrundlage für die Ausweitung der bisherigen Pilotprojekte mit Urinauffangsystemen zu erstellen.
Die jetzt veröffentlichte Studie, die von sieben Pharmaunternehmen finanziert und von einem unabhängigen Projektbeirat begleitet wurde, enthält eine Marktübersicht, schätzt die ökologischen Wirkungen und kreislaufwirtschaftlichen Chancen von Urin-Sammelmaßnahmen ab, bewertet Kosten und Wirtschaftlichkeit, stellt Erkenntnisse zur Integration in das Gesundheitssystem vor und zeigt auf, welche Herausforderungen es bei der Umsetzung gibt.
Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen, der Abschlussbericht kann hier abgerufen werden.