Mehr, besserer und sichererer Radverkehr stellen die Kernziele des NRVP 3.0 dar. Konkret heiß dies für 2030 gegenüber 2017: Verdopplung der mit dem Rad gefahrenen Kilometer durch häufigere und längere Wege, eine mehrheitlich positive Einstellung der Menschen gegenüber mehr Radfahren sowie 40 Prozent weniger getötete und schwerverletzte Radfahrerinnen und Radfahrer. Des Weiteren enthält der NRVP 3.0 konkrete Finanzierungsziele von 30 Euro je Person und Jahr, Qualitätsstandards für Radverkehrsnetze und deren Einbindung in den Umweltverbund und Erleichterungen für die Kommunen bei Erprobung und Umsetzung von Radverkehrsmaßnahmen.
Mit diesem breiten und offenen Dialogprozess, der Formulierung konkreter und messbarer Ziele sowie der klaren Benennung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu deren Erreichung hebt sich der NRVP 3.0 von seinen Vorgängern ab. Wir kennen die Konzepte und Maßnahmen für einen guten Radverkehr mittlerweile sehr gut, der NRVP 3.0 hat jetzt die Aufgabe, diese zügig in die breite Umsetzung zu bringen.
Das Dialogforum zum NRVP 3.0 hat folgende Grundsätze einer aktiven Radverkehrsförderung identifiziert: Zunächst braucht es einen politischen und gesellschaftlichen Paradigmenwechsel, damit sich die mit dem Rad zurückgelegten Kilometer in Deutschland bis 2030 gegenüber 2017 mehr als verdoppeln können. Dazu gehört auch, die Verkehrspolitik und -planung neu und integriert über einzelne Disziplinen hinweg zu denken, um den durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen, nachhaltigen Mobilitätstrend zu verstetigen. Ein lückenloser und sicherer Radverkehr durch eine optimierte Radverkehrsinfrastruktur - etwa über mehr Radschnellverbindungen und sichere Knotenpunkte sowie gut zugängliche und hochwertige Abstellmöglichkeiten an zentralen Orten - spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Die wesentlichen Wirkungen des Radverkehrs zeigen sich in den Bereichen Gesundheit durch mehr Bewegung und deren Effekte für die Radfahrenden, Arbeitgeber und das Gesundheitssystem, Effizienz der Flächennutzung im Straßenraum, den Einzelhandel, sowie Tourismus und den lokalen Arbeitsmarkt speziell in strukturschwächeren Räumen. Weitere Wirkungen betreffen die persönlichen Kosten und Zeitvorteile der Mobilität, städtische Finanzen, Immobilienwerte, Klima- und Umweltschutz und den Beitrag der Fahrradwirtschaft zu Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt in Deutschland.