Zunächst werden drei Verkehrsmärkte für Personen- und Güterverkehrsdienste in ihrem regionalen Kontext definiert: städtische, ländliche, Fern- und außereuropäische Wegestrecken und Transporte. In diesen Märkten wird die THG-Effizienz durch drei Faktoren bestimmt: die Energieintensität von Kraftstoffen oder Elektrizität, Fahrzeug-Antriebstechnologien und die Auslastung der Verkehrsmittel.
Für die grundlegenden Verkehrsträger werden folgende Fahrzeugkategorien oder Teilmärkte berücksichtigt:
- Straße: Pkw, Busse, leichte und schwere Nutzfahrzeuge.
- Schiene: Konventionelle Personenzüge, Hochgeschwindigkeitszüge, schienengebundener öffentlicher Personennahverkehr, Güterverkehr.
- Luftfahrt: Ziviler Personen- und Güterverkehr ohne Kleinemittenten wie Leicht- und Sportflugzeuge oder Hubschrauber.
- Schifffahrt: Binnen- und Seeschifffahrt einschließlich Kurzstrecken- und Hochseefrachtverkehr, Küsten-Passagierfähren und Kreuzfahrtschiffe.
Eine weitere, detailliertere Analyseebene ermöglicht eine Differenzierung nach Grundkraftstoffarten wie Benzin, Diesel, Elektrizität, Kerosin, Schiffsdiesel oder Schweröl.
Die oberste Analyseebene generiert europäische Zahlen, indem sie Länderwerte für Straße, Schiene und Binnenschifffahrt gewichtet und internationale Datenquellen für die Luft- und Seeschifffahrt verwendet. Die Ergebnisse werden als Indikatoren für Europa als Ganzes und nicht für einzelne Länder dargestellt. Der europäische Geltungsbereich wird jedoch flexibel gestaltet, um das Hinzufügen oder Entfernen einzelner Länder zu ermöglichen. Insbesondere ist es möglich, die Daten des Vereinigten Königreichs zu entfernen. Die Methodik erlaubt auch die Einbeziehung von Nicht-EU-Ländern wie Norwegen und der Schweiz. Daten auf nationaler Ebene werden bei Bedarf für interne Berechnungen verwendet, z. B. wenn europäische Daten nicht zuverlässig oder nicht regelmäßig aktualisiert verfügbar sind.
Für den Luftverkehr und die Seeschifffahrt wird der geografische Geltungsbereich über das europäische Territorium hinaus erweitert, um die Emissionen ganzer Reise- und Lieferketten zu erfassen. In vielen Fällen finden die Emissionen außerhalb des nationalen Territoriums statt, so dass es vorkommen kann, dass diese Emissionen nicht erfasst werden. Eine Methode zur Überwindung dieses Problems besteht darin, die Emissionen und die Transportleistung gleichmäßig auf das Herkunfts- und das Zielland aufzuteilen.
In dieser Studie wenden wir einen Well-to-Wheel-Ansatz an, um die spezifischen THG-Emissionen der Verkehrsträger zu schätzen. Das bedeutet, dass sowohl die direkten Tank-to-Wheel-Emissionen (TtW) als auch die vorgelagerten oder Well-to-Tank-Emissionen (WtT) einbezogen werden. WtT-Emissionen entstehen bei der Gewinnung, dem Transport und der Raffination von Kraftstoffen, einschließlich fossiler Kraftstoffe und Biokraftstoffe. Für die Berechnung der TtW-Emissionen kommt die Energiegehaltsmethode (Energy Content Method) zur Anwendung.