Durch das Projekt sollen Energiesystemmodelle trotz ihres primär techno-ökonomischen Fokus dazu befähigt werden, die Ergebnisse aus quantitativen und qualitativen empirischen Analysen (z.B. Fragebogenstudien, Conjoint-Analysen, qualitative Interviews, etc.) zum Verhalten von Akteuren (z.B. Bürgern, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, etc.) besser und v.a. mit geringerem methodischen Aufwand zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Systemanalyse sollen dadurch insbesondere Fortschritte im Bereich modelltechnischer Fragen der Technikakzeptanz und Hemmnisanalyse erzielt und eine realistischere Simulation und Analyse regulatorischer Rahmenbedingungen ermöglicht werden.
Um diese Ziele zu erreichen, sollen in diesem Projekt zwei Akteursmodelle (weiter-)entwickelt und mit Energiesystemmodellen gekoppelt werden: (1) Ein Modell fokussiert auf die Analyse des Verhaltens von Akteuren in Innovationsnetzwerken, d.h. auf Akteure, die an der Erforschung, Entwicklung und Erzeugung neuer Technologien beteiligt sind. Dazu gehören vor allem Unternehmen und Forschungsinstitute, die neues Wissen generieren und über Kooperationen austauschen, um neue Produkte zu entwickeln ("Innovationsmodell"). (2) Das zweite Modell ist auf die Analyse des Verhaltens von Akteuren in Diffusionsnetzwerken ausgerichtet, d.h. auf Akteure, die die Verbreitung von neuen Technologien oder sonstigen Innovationen im Markt bzw. der Gesellschaft insgesamt beeinflussen ("Diffusionsmodell"). Dies sind insbesondere (potentielle) Adopter (z.B. Haushalte) aber auch sog. Change Agents, wie z.B. Meinungsführer, Multiplikatoren oder Akteure mit Einfluss auf wichtige Rahmenbedingungen.