H2 Masterplan Ostdeutschland
Mit der im Juni 2020 verabschiedeten Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung Wasserstoff insbesondere den auf der Nutzung erneuerbarer Energiequellen basierenden grünen Wasserstoff zum zukünftigen Schlüsselelement der Energiewende erklärt. Auch in den deutschen Bundesländern finden Strategieprozesse zu Dekarbonisierung und Wasserstoffwirtschaft statt. Entsprechend werden auch in den neuen Bundesländern Überlegungen zur künftigen Ausrichtung, zur Nutzung vorhandener Stärken sowie zur Ansiedlung innovativer Wirtschaftsbereiche angestellt, um bestehende Potenziale, Herausforderungen und Kompetenzen in zukunftsorientierte Strategien einfließen zu lassen. Besonderes Augenmerk erhält hierbei die Schaffung neuer Wertschöpfungspotenziale vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus der Kohleverstromung. Dabei bietet die Transformation zu einer Wasserstoffwirtschaft große Chancen zur Etablierung neuer Technologiefelder bei Nutzung bestehender Stärken im Bereich der Energiewirtschaft, der Grundstoffindustrie, des Fahrzeugbaus und des Anlagenbaus.
Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Projekts ein Maßnahmenplan für die neuen Bundesländer entwickelt, der auf der Basis vertiefter Analysen und Berechnungen eine Reihe von Empfehlungen und Handlungsoptionen zur Implementierung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Ostdeutschland aufzeigt.
Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, in welchem Maße eine Umstellung bestehender und die Etablierung neuer Wertschöpfungszusammenhänge im Hinblick auf eine Wasserstoffnutzung bzw. -erzeugung eine erfolgsversprechende Option für die Gestaltung des Strukturwandels in den ostdeutschen Bundesländern kurz- und mittelfristig mit dem Fokus auf die Entwicklung bis 2030 darstellt.
Insbesondere wird analysiert, ob sich durch entsprechende Transformationsprozesse neue Geschäftsmodelle und Märkte für ostdeutsche Unternehmen erschließen lassen und welche Voraussetzungen hierfür notwendig sind. Auf der Basis eines Methoden-Mixes aus quantitativen und qualitativen Ansätzen wird eine ganzheitliche Analyse der wirtschaftlichen und industriellen Gegebenheiten und Potenziale sowie der entsprechenden Rahmenbedingungen und notwendigen Vorbedingungen für die Transformation zu einer Wasserstoffwirtschaft durchgeführt. So werden die Wertschöpfungsketten einer Wasserstoff-Wirtschaft untersucht und Unternehmen in den ostdeutschen Bundesländern entlang der Wertschöpfungskette identifiziert, die Wasserstoffnutzung in verschiedenen Industriebereichen modelliert, Forschungspotenziale sowie anwenderseitige, regulatorische und sonstige Rahmenbedingungen und Handlungsoptionen der öffentlichen Hand in die Überlegungen einbezogen. Künftige Wasserstoffbedarfe werden insbesondere in den Sektoren Industrie und Verkehr im Detail identifiziert. Auf dieser Basis werden Aussagen zur Steigerung ihrer kritischen Masse in den ostdeutschen Bundesländern sowie in der Kooperation der Bundesländer ermöglicht.
von 15.06.2020 bis 15.12.2020