Netzentwicklungsplan Strom – Entwicklung der regionalen Stromnachfrage und Lastprofile
Basierend auf den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes erarbeiten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber in regelmäßigen Abständen einen gemeinsamen Netzentwicklungsplan, wobei künftige Netznutzungssituationen bis 2030 bzw. 2035 sowie der notwendige Übertragungsbedarf im Übertragungsnetz analysiert werden. Im Rahmen der Studie »Netzentwicklungsplan Strom – Entwicklung der regionalen Stromnachfrage und Lastprofile« führt das Fraunhofer ISI eine modellgestützte Analyse der nationalen und regionalen Stromnachfrage sowie Last auf der Ebene von Landkreisen und kreisfreien Städten durch. Dabei erfolgen – im Rahmen des Netzentwicklungsplans Strom – erstmalig detaillierte und räumlich aufgelöste Analysen für die Entwicklung der Last, wobei sowohl die Auswirkungen von strukturellen, energiepolitischen als auch technologischen Einflussgrößen berücksichtigt werden.
Hierzu werden sequentiell aufeinander aufbauende Modellanalysen geführt. Für die Untersuchung der jährlichen Nachfrage kommt das Energienachfragemodell FORECAST zum Einsatz, und für die Ermittlung der Lastprofile wird das Lastgang-Modell eLOAD eingesetzt. Zudem erfolgt im Zuge der Nachfrageanalyse eine Untersuchung der zukünftigen Entwicklung von dezentralen Solarstromspeichern.
Im Rahmen der Studie werden drei Szenarien untersucht, die sich im Wesentlichen in ihrer zeitlichen Dynamik sowie der energie- und klimapolitischen Ausgestaltung der Energiewende unterscheiden. Während das Szenario A eine Welt beschreibt, in der Effizienzsteigerungen, die Einführung neuer Anwendungen (z. B. Elektromobilität) sowie Flexibilität eher eine geringe Rolle spielen, wird in Szenario B von verstärkten und in Szenario C von sehr ambitionierten Anstrengungen einer beschleunigten Energiewende ausgegangen. Die Szenarioanalyse wird voraussichtlich im Januar 2017 abgeschlossen.