Im Projekt wurde eine detaillierte regionale Analyse der Stromnachfrage in Deutschland vorgenommen und für die Zukunft prognostiziert. Insbesondere durch Elektromobilität kann sich die regionale Stromnachfrage stark ändern. Zudem können durch den Betrieb dieser Technologie die Lasten an Niederspannungsnetzen stark ansteigen. Sehr hohe Lasten entstehen bei einer ungesteuerten oder rein marktdienlichen Betriebsweise der betrachteten Technologien. Durch eine flexible Betriebsweise können maximale Lasten an den Netzen reduziert werden. Neben der Betriebsweise bestimmt auch die Durchdringung verschiedener Technologien die Höhe von elektrischen Lasten an Netzen. Hohe Lasten können insbesondere schwache Netze überlasten und zu einem Netzinvestitionsbedarf führen. Im Projekt ist dieser Investitionsbedarf für beispielhafte Niederspannungsnetze bereits bestimmt worden.
Bei der Definition von möglichen Flexibilitätspotenzialen war der GHD-Sektor bislang nicht im Fokus gestanden, da naheliegende, große Potenziale vorerst in der Industrie zu finden waren. Die regionale Verteilung, die starke Überschneidung von Querschnittstechnologien und damit leichtere Diffusion von Anwendungsmöglichkeiten machen diesen Sektor aber ebenfalls für DSM-Maßnahmen interessant. In den Analysen wurden vor allem die Subsektoren Büros, Handel und Hotels/Gaststätten als Zielgruppen identifiziert. Insbesondere in größeren Unternehmen dieser Sektoren ist Lastmanagement bereits zu einem gewissen Grad verbreitet, bzw. kann auf Steuerungstechnologien zurückgegriffen werden, die eine Erschließung der Potenziale erleichtern. Generelle Hindernisse sind allerdings die teilweise hinderlichen regulatorischen Rahmenbedingungen und vor diesem Hintergrund die Fragwürdigkeit der Rentabilität. Im Gegensatz zur Industrie zeichnet sich dieser Sektor durch eine große Kundennähe aus, sodass ein möglicher Imagegewinn beim Kunden neben Erlösmöglichkeiten ein zusätzlicher Treiber für die Umsetzung von Maßnahmen sein kann.