Verkaufszahlen von Elektroautos: Vorübergehende Flaute oder anhaltende Trendumkehr?

von Philipp Keller und Tim Wicke /

In den vergangenen Monaten gab es wiederholt Berichte über niedrige Verkaufszahlen von Elektroautos und Entlassungen bei Automobilherstellern wegen nicht ausgelasteter Produktionslinien. Die folgende Analyse gibt einen Überblick über die aktuelle Lage auf dem Fahrzeugmarkt in Deutschland und Europa.

Elektromobilität gilt als eine der Schlüsseltechnologien, um fossile Antriebe zu ersetzen. Viele Automobilkonzerne entwickeln daher neue, elektrisch angetriebene Modelle (BEV). Mit der Weiterentwicklung sind die Produktionszahlen von BEV sowie von Plug-in-Hybriden (PHEV) in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.

In Deutschland sorgten die technologischen Weiterentwicklungen in Kombination mit der 2016 eingeführten Umweltprämie zu einer Steigerung der Verkaufszahlen von BEV. Diese Effekte spiegeln sich auch in den Fahrzeugbeständen wider. Laut Kraftfahrt-Bundesamt hatte der Bestand an BEV zu Beginn des Jahres 2018 bei knapp 54.000 Fahrzeugen gelegen. Nur sechs Jahre später war er bereits auf 1,4 Millionen Fahrzeuge angestiegen.

Allerdings ist dieser Trend mit dem plötzlichen Wegfall der Umweltprämie in Deutschland vorerst gebremst worden. In jüngster Zeit häufen sich Meldungen über schwache Verkaufszahlen. Zuletzt kündigte Volkswagen einen umfangreichen Stellenabbau für deutsche Werke an. Dieser Blogbeitrag soll einen Vergleich zwischen Deutschland und Europa in Bezug auf die Verkaufszahlen in den Jahren 2023 und 2024 ziehen.

Wie sich die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen in Deutschland und Europa entwickeln

Ein Blick auf die aktuellen Verkaufszahlen (Abbildung 1) spiegelt den Rückgang für BEV in Deutschland wider. Dafür wurden die Verkaufszahlen des ersten Halbjahrs der Jahre 2023 und 2024 miteinander verglichen.1