Künstliche Intelligenz in der Anwendung: Aktuelle KI-Demonstratoren am Joint Innovation Hub

Seit Januar 2023 ist die Forschungsgruppe »Joint Innovation Hub« am Fraunhofer ISI mit neun Teammitgliedern am Standort Heilbronn aktiv. Die Forscher:innen arbeiten an der systemischen Schnittstelle von KI & Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit sowie strategischer Vorausschau. Im Fokus steht die Frage »Wie kommt das Neue in die Welt?« Das bedeutet, die Kolleg:innen forschen, experimentieren, testen und wenden an. In diesem Kontext haben sie Demonstratoren entwickelt, die zeigen, was KI möglich macht und wo es noch offene Forschungsfelder gibt. In diesem Blogbeitrag stellen wir unsere drei KI-Demonstratoren vor.

AWAIT Tool: Automated Website Analysis for Innovative Technologies

AWAIT ist ein KI-gesteuertes Tool, das eine umfassende Analyse von fünf Unternehmenskompetenzen erstellt: KI, Internet of Things (IoT), Cybersicherheit, Metaverse und Quantencomputing. Über die Website von Unternehmen ermittelt es, wie die Firmen sich zu diesen Technologien positionieren. Das Tool ist skalierbar, sodass auch es auch weitere benutzerdefinierte Technologien analysieren kann. 

Was kann AWAIT? Der Demonstrator kann Kompetenzen von Unternehmen über Schlüsselwörter quantitativ erfassen, durch ein Diagramm visuell darstellen und mithilfe generativer KI detailliert beschreiben. Beispielhafte Schlüsselwörter für die Technologie KI sind »Maschinelles Lernen«, »Verarbeitung natürlicher Sprache« und »Computer Vision«. Für die Auswertung der IoT-Kompetenz kommen beispielsweise Schlüsselwörter wie »Smart Devices«, »6G« und »Fog Computing« zum Einsatz.

AWAIT-Ergebnisse für die Fraunhofer-Gesellschaft (Auswertung vom 05.06.2024)
© Fraunhofer ISI
Abb. 1: AWAIT-Ergebnisse für die Fraunhofer-Gesellschaft (Auswertung vom 05.06.2024)

Welche Ergebnisse liefert AWAIT? Erstens führt es eine thematische Analyse von Websites durch und bietet Einblicke in die Schwerpunktbereiche eines Unternehmens in ausgewählten Schlüsseltechnologien wie beispielsweise Quantencomputing. Zweitens beschreibt es, wie aktiv das Unternehmen in benutzerdefinierten Schlüsseltechnologien und Kompetenzen ist und liefert hierzu klare Visualisierungen. 

Filterung von Trends im Trendradar
© Fraunhofer ISI
Abb. 2: Filterung von Trends im Trendradar

Trendradar: Aktuelle, maßgeschneiderte Informationen und Self-Service-Anwendung

Mit dem Bestreben, Unternehmen in ihrer Innovationsförderung zu unterstützen, konzipieren wir einen umfassenden Technologie- und Trendradar. Dieser wird nicht nur aufstrebende Trends identifizieren sowie Unternehmen und seine Wettbewerber analysieren, sondern spezifisches Branchen- und Firmenwissen generieren. Das besondere an unserem Ansatz ist, dass wir tiefgreifende Informationen bereitstellen sowie fundierte wissenschaftliche Analysen und Trendinspirationen aus einer Hand liefern. Unser Trendradar besteht aus drei wesentlichen Elementen:

  • Trendradar: Interaktive, benutzerfreundliche Informationsvermittlung und Präsentation von Handlungsempfehlungen
  • Website-Analyse: Web-Scraping und inhaltliche Analyse von Unternehmenswebsites
  • LLM-Modell: Extraktion von Trends und relevanten Kennzahlen sowie Identifikation von Zusammenhängen

Technologie-Akzeptanz-Demonstrator: Emotionsanalyse von Zukunftstechnologien

Der Technologie-Akzeptanz-Demonstrator ist ein innovatives Instrument, das die emotionalen Reaktionen von Nutzer:innen auf neue Technologien aufzeichnet und analysiert. Zunächst sehen die Proband:innen mehrere Videos zu Technologien aus verschiedenen Bereichen wie KI, Metaverse, Drohnen oder diversen Computertechnologien. Die im Video gezeigten Technologien nehmen an technologischer Komplexität zu. Das KI-Tool erfasst die emotionalen Reaktionen der Proband:innen in Echtzeit, wobei zwischen den Emotionen Wut, Angst, Traurigkeit, Freude, Überraschung und Neutralität unterschieden wird. Ziel ist es, die emotionalen Reaktionen der Teilnehmenden zu bewerten und Erkenntnisse über die gesellschaftliche Akzeptanz von Technologien zu gewinnen.

Das Tool hat zwei zentrale Funktionsweisen:

  • Inkrementelle Komplexität: Jede Technologie wird durch drei Untervideos dargestellt, die nach steigender technologischer Komplexität geordnet sind.
  • Fähigkeit zur Erkennung von Emotionen: Während die Teilnehmenden die Videos ansehen, erfasst das KI-Emotionserkennungs-Tool aktiv ihre emotionalen Reaktionen.

Der Technologie-Akzeptanz-Demonstrator bietet so wertvolle Einblicke in die emotionalen Reaktionen der Nutzenden und trägt dazu bei, die Akzeptanz innovativer Technologien zu erforschen.

 

Zusammenfassend bieten die KI-Anwendungen detaillierte Analysen zu den Kompetenzen einzelner Akteure, branchenspezifische Trendbestimmungen sowie Einblicke in die emotionale Akzeptanz für neue Technologien bei Nutzenden. Unser Ziel des Joint Innovation Hub ist es, diese KI-Demonstratoren aktiv und langfristig in unsere Forschungsprojekte einzubinden, weiterzuentwickeln und Mehrwert für unsere Auftraggeber zu bieten.

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