Lebensqualität in Städten – welche Strategien brauchen wir?

Forschungsfragen

  • Wie können verschiedene Vorstellungen von Lebensqualität in städtischen Transformationsprozessen angemessen berücksichtigt werden und welche Beteiligungsformate bieten sich zur Bestimmung der gemeinsamen Orientierung an?
  • Welche Rolle spielt Gender bei der Partizipation und wie können gendersensible Maßnahmen zur Partizipationsförderung bewertet werden?
  • Was sind die Kriterien und Indikatoren für die Lebensqualität in dem System Stadt vor dem Hintergrund übergeordneter Nachhaltigkeitsziele, welche Zielkonflikte ergeben sich und wie lassen sich diese adressieren?
  • Welche Anknüpfungspunkte gibt es bereits in der Stadtplanung und Entwicklung in Bezug auf Lebensqualität in Städten?
  • Wie ist Lebensqualität mit bezahlbarem Wohnen in Einklang zu bringen?
  • Welche Bedeutung hat nachhaltige Ernährung für die Lebensqualität in urbanen Räumen?
  • Welche Rolle spielt Resilienz für urbane Lebensqualität?
     

Projekte

Integrierte Digitalisierung der Trinkwasserversorgung (InDigWa)

InDigWa ist eine Morgenstadt-Innovationspartnerschaft für synergetische Datennutzung bei der Trinkwasserversorgung. Ziel ist, erstmals alle Stakeholder in diesem Bereich zusammenzubringen, um mittels datenbasierter Lösungen sowohl Effizienz als auch Qualität des Gesamtsystems zu steigern und damit die Trinkwassersicherheit weiter zu verbessern. Hierzu sollen alle bisher weitestgehend autonom agierenden Stakeholder und ihre unterschiedlichen Datenformate vernetzt und disruptive neue Wertschöpfung geschaffen werden. Als einer der Projektpartner liefert das Fraunhofer ISI fachlichen Input, unter anderem zu den Themen Wasserwiederverwendung, alternative Wasserressourcen, Wasser und Wärme, zukünftige Entwicklungen bei Wasserangebot und -bedarf.

Beteiligungsprozess zur Weiterentwicklung der Hightech-Strategie (HTS) der Bundesregierung

Die Hightech-Strategie 2025 bildet als aktuelle Forschungs- und Innovationsstrategie der Bundesregierung das Dach der deutschen Innovationspolitik. Ihr Ziel ist, die Innovationsdynamik in Deutschland zu erhöhen, damit neue Lösungsansätze für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt werden. Der Beteiligungsprozess möchte neue Perspektiven aus der Gesellschaft in die Weiterentwicklung der Strategie einbeziehen. Dafür finden Regionaldialoge statt, deren Ergebnisse werden im Hinblick auf zukünftig neue Herausforderungen, Innovationskulturen und Zukunftskompetenzen für Deutschland ausgewertet. Dazu werden in einem überregionalen Ergebnisdialog mit unterschiedlichen Stakeholdern, Innovationsexpertinnen und -experten sowie dem Hightech-Forum Vorschläge erarbeitet und abschließend als Impulse für die Weiterentwicklung der Hightech-Strategie in einer Staatssekretärsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern aller Ministerien präsentiert und erörtert.

Begleitforschung zur Förderinitiative »Gesund – ein Leben lang«

In der BMBF-Förderinitiative »Gesund – ein Leben lang« adressieren Forschungsprojekte die spezifischen gesundheitlichen Belange verschiedener Bevölkerungsgruppen: Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer, arbeitende Menschen sowie Ältere. Übergeordnetes Ziel ist, innovative Konzepte für eine wirkungsvollere Prävention und Versorgung zu entwickeln. Neben projektspezifischen Fragestellungen adressieren die Projekte auch übergreifende Ansätze wie Partizipation der Betroffenen, die stärkere Orientierung der Forschung an patientenrelevanten Endpunkten, Diversität, die Umsetzung komplexer Interventionen sowie der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Die Begleitforschung unterstützt die geförderten Projekte hinsichtlich solcher übergreifenden Ansätze durch bedarfsgerechte Vernetzungs- und Informationsangebote. Dies geschieht unter Beteiligung der Geförderten selbst sowie relevanter Stakeholder. Neben diesem Unterstützungsangebot verfolgt die Begleitforschung eigene wissenschaftliche Ziele und analysiert, wie diese Querschnitts-Ansätze operationalisiert und umgesetzt werden können, um daraus zielgruppengerechten Good-Practice-Empfehlungen abzuleiten.

Commons-based Peer Production in Offenen Werkstätten COWERK: Zukunftsworkshops zur Antizipation gesellschaftlicher Zukunftsperspektiven

Das Forschungsvorhaben COWERK untersucht, welchen Beitrag offene Werkstätten zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Dabei wird angenommen, dass offene Werkstätten Ausdruck und Ergebnis sich verändernder Produktions- und Innovationsbedingungen sind und als spezifische Organisationsform zugleich das Potenzial haben, nachhaltigere Formen des Wirtschaftens hervorzubringen. Hauptziel ist, herauszufinden, wie die offene Werkstatt als spezifische Organisationsform ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig gestaltet, in der gesellschaftlichen Breite verankert und mit bestehenden ökonomischen Strukturen im Kontext offener Innovationsprozesse verknüpft werden kann.

Wege zu einer nachhaltigen Arbeitswelt. Arbeitsgruppe »Zukunft der Arbeit«. wpn2030 – Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030

Die wpn2030-Arbeitsgruppe »Zukunft der Arbeit« hat sich mit der Frage befasst: Welche Wege führen zu einer nachhaltigen Arbeitswelt? Ziel waren wissenschaftlich fundierte Impulse für politische Akteure. Maßgeblich für die AG-Arbeit waren ein breiter interdisziplinärer Austausch mit der Wissenschaft sowie ein transdisziplinärer Austausch mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Regionale Entwicklungsstrategie TechnologieRegion Karlsruhe 2030

Die Regionale Entwicklungsstrategie TechnologieRegion Karlsruhe 2030 bildet den Rahmen für eine zukunftsweisende, zielorientierte und zugleich effiziente Zusammenarbeit zwischen der TechnologieRegion Karlsruhe GmbH, ihren Gesellschaftern und Partnern. Die Strategiebroschüre veranschaulicht den bisherigen Strategieentwicklungsprozess und seine Ergebnisse in komprimierter Form. Dabei zeigen die Visionselemente und die Roadmap mit den ausgewählten Zielen und Maßnahmen, dass für eine ganzheitliche Standortentwicklung, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Lebensart einen genauso hohen Stellenwert haben wie die Fokusthemen Mobilität, Digitalisierung und Energie.

SmarterCity Karlsruhe: Roadmapping neuer Ideen auf der Basis einer gemeinsamen Vision

Bei einem Symposium wählte die Initiative SmarterCity Karlsruhe drei Projekte aus, die bis zum Jahr 2025 besonders vorangetrieben werden sollen. Rund 50 Teilnehmende aus Wirtschaft, Forschung und in Karlsruhe aktiven Netzwerken diskutierten und bewerteten bei der eintägigen Auswahlveranstaltung eingereichte Projektideen aus vorhergehenden Veranstaltungen und einer Erhebung des Fraunhofer ISI, das die Initiative konzeptionell begleitet. In den Ergebnissen der Erhebung des Instituts, welche rund 30 eingereichte Projektvorschläge verzeichnen konnte, zeigten sich bereits erste Schwerpunkte im Bereich IT-Infrastruktur, Mobilität/Transport/Verkehr, Wirtschaftsstandort, altersgerechtes Wohnen und soziales Miteinander sowie Bildungsmöglichkeiten. Die vorgestellten Ideen wurden diskutiert und im Hinblick auf die Kriterien Bürgernutzen/kommunaler Nutzen, Visions-/Innovationscharakter, Strahlkraft, Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit bewertet.

Living Labs in der Green Economy: Realweltliche Innovationsräume für Nutzerintegration und Nachhaltigkeit (INNOLAB)

Living Labs sind Forschungs- und Innovationsplattformen, die realweltliche Nutzungsprozesse bereits in frühen Phasen des Innovationsprozesses ansprechen und damit Perspektiven für die Verbesserung der Marktakzeptanz und die Berücksichtigung von Rebound-Effekten in Innovationsprozessen eröffnen. Das Leitbild der Green Economy stellt Investitionen in Nachhaltigkeitsinnovationen als Hebel für eine kohlenstoffarme, ressourceneffiziente und sozial inklusive Wirtschaft in den Vordergrund.

Future Food Commons – Neue Modelle der Konsumenten-Produzenten-Interaktionen

Im Mittelpunkt dieses Forschungsvorhabens steht der Konsumbereich Ernährung. Hier zeichnen sich bereits heute Veränderungen im Bereich neuer, flexibler Formen von Konsumenten-Produzenten-Interaktionen (KPI) ab, welche die tradierten Modelle von Eigentum und Konsum herausfordern.

Evaluation Framework for Promoting Gender Equality in Research and Innovation (EFFORTI)

Ausgangspunkt von EFFORTI war die Überlegung, dass eine bessere Integration von Frauen im Forschungs- und Innovationssystem einschließlich der Berücksichtigung von Genderaspekten in Forschungs- und Innovationsvorhaben Auswirkungen sowohl auf Arbeitsweisen als auch die Qualität und Relevanz der Ergebnisse haben. Um diese These zu überprüfen, hat ein internationales Forschungskonsortium ein Evaluationsmodell entwickelt und getestet, das bei der Festlegung geeigneter Indikatoren sowie der korrespondierenden Methoden nicht nur auf bestehendes Wissen zur Messung von Forschungs- und Innovationsergebnissen zurückgreift, sondern darüber hinaus aktuelle Diskurse abbildet, wie die klassischen Evaluationsansätze im Hinblick auf das Konzept der verantwortlichen Forschung und Innovation erweitert werden können.

Veröffentlichungen

  • Priebe, M., Szczepanska, T., Higi, L., Schröder, T. (forthcoming). Participatory Modeling for Public Engagement in Urban Governance: Communication, Consultation and Deliberation in Immersive Simulation Environments. Journal of Urban Technology.
  • Bührer, S.; Kalpazidou Schmidt, E.; Palmén. R.; Reidl, S. (2020): Evaluating gender equality effects in research and innovation systems. In: Scientometrics.
  • Szczepanska, T., Priebe, M.; Schröder, T. (2020). Teaching the Complexity of Urban Systems with Participatory Social Simulation. Proceedings of the Social Simulation Conference (SSC 2018). Springer.
  • Ehlgötz, J.; Jung-Erceg, P.; Fahrenberg, J.; Hauck, H.; Suikat, R.; Dönitz, E; Voglhuber-Slavinsky, A.; Kimpeler, S.; Stahlecker, T.; Zenker, A. (2019): Regionale Entwicklungsstrategie TechnologieRegion Karlsruhe 2030.
  • Thorpe, D. (2019): Unbundling »Indigenous Space Capability«: Actors, Policy Positions and Agency in Geospatial Information Science in Southwest Nigeria. (Dissertation, Science, Technology and Innovation Studies). University of Edinburgh.
  • Erdmann, L.; Dönitz, E. (2018): Zukünfte für Offene Werkstätten: Antizipation neuer Wertschöpfungsmuster in einem Visioning-Prozess. In: T. Redlich, M. Moritz, J.P. Wulfsberg (Hrsg.): Interdisziplinäre Perspektiven zur Zukunft der Wertschöpfung, S. 51-62. Springer Gabler, Wiesbaden.
  • Warnke, P.; Dönitz, E.; Opitz, I.; Zoll, F.; Doernberg, A.; Specht, K.; Siebert, R.; Piorr, A.; Berges, R. (2018): Szenarien zur Zukunft der Nahrungsmittelversorgung. Chancen und Herausforderungen für alternative Versorgungsnetzwerke. Hg. v. Fraunhofer ISI. Karlsruhe.
  • Schiek, M. (2017): Corporate Regional Responsibility. Formen, Motive und Hemmnisse der regionalen Verantwortungsübernahme von Unternehmen in Frankfurt-Rhein-Main und im Ruhrgebiet. (=Metropolis und Region, 16). Detmold: Rohn.
  • Stahlecker, T.; Bratan, T.; Meyborg, M.; Gudd, K.; Reiß, T. (2017): Gesundheitsregionen als regionale Innovationsysteme? In: Dahlbeck, E.; Hilbert, J. (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS, S. 35-51.
     

Methodisches Portfolio

  • Leitbildentwicklung / Visioning
  • Umfeldanalyse / Horizon Scanning und Trendanalysen
  • Szenarienentwicklung
  • Präsenz- und/oder Online-Prozesse zur Beteiligung / Partizipative Verfahren
  • Bedarfsanalysen
  • partizipative Modellierung
  • Cognitive Mapping
  • Ethnographische Methoden / Empirische Sozialforschung
  • Situationsanalyse
  • Begleitung und Evaluation von Modellprojekten / (Gendersensible) Evaluation von Maßnahmen