Vortrag

Innovationskultur und Unternehmenserfolg: Dr. Malte Busch beim Amprion Innovationssysmposium

Unser Innovationsexperte Dr. Malte Busch sprach beim Amprion Innovationssymposium in der Zeche Zollverein in Essen zur Rolle der Innovationskultur für den Unternehmenserfolg.

Malte Busch, Jan Peter Getzlaff und Sebastian Hopp (v.l.n.r.)

Moderiert von Ilka Gronewold diskutierte unser Innovationsexperte Dr. Malte Busch vom Joint Innovation Hub gemeinsam mit Sebastian Hopp (Geschäftsführer, Grubengold) und Jan Peter Getzlaff (Leiter Digitale Innovation und IT Steuerung, Amprion GmbH) über die Rolle der organisationalen Ambidexterität, analoge und digitale Innovationen und darüber, was Konzerne von Start-ups lernen können.

In seinem Impulsvortrag erläuterte Dr. Busch, dass Unternehmen nicht einfach eine Innovationskultur »verordnen« und Teams auch nicht auf magische Weise mit Unternehmergeist ausgestattet werden können. Viel mehr bedürfe es großer Anstrengungen aller Beteiligten, um eine Innovationskultur und damit einhergehend Innovationsmindsets zu formen und zu entwickeln. Dr. Buschs Leitthese: »Organisationen mit einer 'beidhändigen' und paradoxen Innovationskultur sind transformativer und innovativer.« 

Eine beidhändige und paradoxe Innovationskultur lebt von dem Zusammenspiel scheinbar gegensätzlicher Ansätze. Ambidexterität bezieht sich auf die Fähigkeit einer Organisation, effizient und produktivitätsgetrieben Bestehendes (Technologien, Kompetenzen, etc.) zu nutzen und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle vorzudenken, Potentiale zu erkennen und in größeren Zeithorizonten zu denken.

In Bezug auf paradoxe Innovationskultur spricht der Joint Innovation Hub in Workshops mit Unternehmen regelmäßig über die Dimensionen und ihre Gegenstücke, die wünschenswert sind und sukzessive entwickelt werden können, damit ein Team innovativer und langfristig erfolgreicher wird. Dimensionen, die idealerweise in der Unternehmenskultur verankert sein sollten, sind:

  • Experimentierfreudigkeit
  • Lernkultur/»Fehlerkultur«
  • Psychologische Sicherheit
  • Zusammenarbeit
  • Flache Hierarchien

Oftmals wird aber die andere Seite der Medaille vernachlässigt. Harvard-Professor Pisano (2019) nannte dies die »nicht so spaßigen Gegenstücke« der genannten Dimensionen.

  • Experimentierfreudigkeit, aber mit hoher Disziplin
  • Lernkultur/»Fehlerkultur«, aber mit hoher Intoleranz für Inkompetenz
  • Psychologische Sicherheit, aber mit brutaler Offenheit
  • Zusammenarbeit, aber mit individueller Verantwortlichkeit
  • Flache Hierarchien, aber mit starker Führung

Sie haben Interesse am Thema Innovationskultur? Unser Innovationsexperte Dr. Malte Busch steht Ihnen jederzeit zur Verfügung und freut sich über Ihre Kontaktaufnahme: malte.busch@isi.fraunhofer.de.