Projekt

Antipathogenic touchscreen polymer films for healthcare settings (SanFlex)

Infekte, die bei Menschen während der Behandlung von anderen Beschwerden in einer Einrichtung des Gesundheitssystems auftreten, sogenannte therapiebedingte Infektionen, verursachen weltweit eine hohe Zahl an Erkrankungen und Todesfällen. Dabei können therapiebedingte Infektionen in allen Einrichtungen des Gesundheitssystems auftreten (Krankenhäuser, ambulante Zentren, Hospize und Pflegeeinrichtungen). In diesem Zusammenhang stellt die Verbreitung von pathogenen Keimen über kontaminierte Oberflächen eine andauernde gesellschaftliche Herausforderung dar. Viren und Bakterien können mit einfachen Mitteln, wie Ethanol, Hypochlorit, Peroxid oder Bleiche von Oberflächen entfernt werden. Allerdings sind diese Methoden schwierig oder zeitaufwändig in der Anwendung und die Wirkung ist von kurzer Dauer. Hier sind antipathogene Oberflächen mit folgenden Eigenschaften eine Lösung: Sie verhindern die Ablagerung von Mikroorganismen auf der Oberfläche, sie verhindern die Bildung von Biofilmen, sie töten Pathogene durch die Freisetzung antibakterieller Komponenten ab und sind somit eine Alternative zur Desinfektion.

 

Ziel dieses Projektes ist es, den Innovationsprozess von transparenten und dual funktionalen photocatalytischen TMOs und super-aciden Folien zu kombinieren, was mit der technischen Herausforderung einhergeht, diese Technologie auf ein flexibles polymeres Web (PET Film) zu übertragen. Die Beschichtung mit den Merkmalen der TMO/PET Folien wird iterativ auf ihre antipathogene Eigenschaft in einem Universitäts-Krankenhaus sowohl in Bezug auf die Aktivität von Viren als auch auf von multiresistenten Keimen getestet mit dem Ziel dies in Übereinstimmung mit den Anforderungen von Einrichtungen des Gesundheitswesens zu bringen, auch unter Berücksichtigung von sozio-technischen und sozio-ökologischen Effekten.

In diesem Projekt bewertet das Fraunhofer ISI die sozio-technischen Effekte in der Entwicklung und Verwendung der Innovation in Gesundheitseinrichtungen.

  • Die Bedürfnisse der Nutzer:innen werden anhand von Interviews und Ortsbesichtigungen bestimmt. Zusätzlich werden die Gesundheitsversorgungsprozesse untersucht, um für die erfolgreiche Einführung die notwendigen (technischen) Änderungen ableiten zu können.
  • Über den Projektverlauf hinweg werden sowohl die positiven als auch negativen sozialen und ethischen Folgen mit Hilfe von Übersichtskarten (ethics canvas) und Stakeholder-Interviews beobachtet. Falls nötig werden Maßnahmen zur Abschwächung negativer ethischer Folgen entwickelt.
  • Wir werden eine Bewertung der Wettbewerbslandschaft und Marktnachfrage der Innovation vornehmen, um den Bedarf und die Nachfrage potenzieller Kunden zu erfassen.
  • Die Ergebnisse aller Analysen werden an den technischen Entwicklungsprozess rückgemeldet.
  • Am Ende wird gemeinsam mit den Projektpartner:innen aus den Ergebnissen ein Nutzungskonzept entwickelt, welches die Anwendungsbereiche, Kunden-Zielgruppe, ihre Benutzeranforderungen, Wettbewerber, Trends und nächste Schritte enthält.

Laufzeit

6/2022 - 5/2025

Auftraggeber

  • Vinnova (Schweden) und 
  • Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Partner

  • Uppsala University (Koordinator)
  • Fraunhofer Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP)
  • Chromogenics AB
  • Nanoform AB