Infekte, die bei Menschen während der Behandlung von anderen Beschwerden in einer Einrichtung des Gesundheitssystems auftreten, sogenannte therapiebedingte Infektionen, verursachen weltweit eine hohe Zahl an Erkrankungen und Todesfällen. Dabei können therapiebedingte Infektionen in allen Einrichtungen des Gesundheitssystems auftreten (Krankenhäuser, ambulante Zentren, Hospize und Pflegeeinrichtungen). In diesem Zusammenhang stellt die Verbreitung von pathogenen Keimen über kontaminierte Oberflächen eine andauernde gesellschaftliche Herausforderung dar. Viren und Bakterien können mit einfachen Mitteln, wie Ethanol, Hypochlorit, Peroxid oder Bleiche von Oberflächen entfernt werden. Allerdings sind diese Methoden schwierig oder zeitaufwändig in der Anwendung und die Wirkung ist von kurzer Dauer. Hier sind antipathogene Oberflächen mit folgenden Eigenschaften eine Lösung: Sie verhindern die Ablagerung von Mikroorganismen auf der Oberfläche, sie verhindern die Bildung von Biofilmen, sie töten Pathogene durch die Freisetzung antibakterieller Komponenten ab und sind somit eine Alternative zur Desinfektion.
Ziel dieses Projektes ist es, den Innovationsprozess von transparenten und dual funktionalen photocatalytischen TMOs und super-aciden Folien zu kombinieren, was mit der technischen Herausforderung einhergeht, diese Technologie auf ein flexibles polymeres Web (PET Film) zu übertragen. Die Beschichtung mit den Merkmalen der TMO/PET Folien wird iterativ auf ihre antipathogene Eigenschaft in einem Universitäts-Krankenhaus sowohl in Bezug auf die Aktivität von Viren als auch auf von multiresistenten Keimen getestet mit dem Ziel dies in Übereinstimmung mit den Anforderungen von Einrichtungen des Gesundheitswesens zu bringen, auch unter Berücksichtigung von sozio-technischen und sozio-ökologischen Effekten.
In diesem Projekt bewertet das Fraunhofer ISI die sozio-technischen Effekte in der Entwicklung und Verwendung der Innovation in Gesundheitseinrichtungen.
6/2022 - 5/2025