Projekt

Innovationseffekte der industriellen Gesundheitswirtschaft – Das Beispiel Novartis (Innovationsfußabdruck Novartis)

Am Beispiel Novartis werden die Beiträge eines multinationalen Unternehmens aus der Pharmabranche zum Innovationsgeschehen am Standort Deutschland analysiert. Die Innovationswirkungen in ihrer Gesamtheit ergeben den Innovationsfußabdruck. Novartis zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Innovationsaktivitäten an den 14 Standorten in Deutschland aus, die weit über den Pharmasektor hinausgehen. Hierdurch werden Innovationsimpulse erzeugt, die auf die regionalen Innovationssysteme und das nationale Innovationssystem Gesundheit ausstrahlen und somit einen Beitrag zur Stärkung der Leistungsfähigkeit des Innovationsstandortes Deutschland leisten.

Innovation hat sehr vielfältige Facetten. Die Innovationsforschung hat daher ein erweitertes Innovationsverständnis entwickelt, das nicht nur technologische Innovationen, die zu neuen Produkten führen, umfasst, sondern auch neue Prozesse, neue Dienstleistungen, neue soziale und organisatorische Formen einschließlich neuer Geschäftsmodelle.

Das Innovationsgeschehen wird von einer großen Vielfalt unterschiedlicher Akteure bestimmt. Dazu zählen verschiedene Unternehmenstypen, Unternehmensgründer, Forschungseinrichtungen, Universitäten, Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, aber auch Bürger und Kunden von Innovationen, die ihre Erfahrungen und Erwartungen in das Innovationsgeschehen rückkoppeln. Innovation entsteht dabei häufig durch das Zusammenführen bislang getrennter Konzepte, Disziplinen, Technologien oder Methoden. Ebenso treten neue Regionen als globale Innovationsakteure auf und wirken sich auf das Innovationsgeschehen aus. Wertschöpfungsketten werden zunehmend differenzierter und kleinteiliger und entwickeln sich zu Wertschöpfungsnetzwerken, die sich global orientieren. Schließlich steigen auch die Anforderungen und Ansprüche, die an Innovation gestellt werden. Es geht nicht mehr nur darum, wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern. Zunehmend wird erwartet, dass Innovationen auch zentrale gesellschaftliche und globale Herausforderungen adressieren, wie z. B. die Sicherung nachhaltigen Wachstums, Gesundheit, die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, eine nachhaltige Mobilität oder auch den globalen Kampf gegen Armut.

Die steigende Komplexität und Dynamik des Innovationsgeschehens stellt auch die Analyse der Auswirkungen von Innovationen vor große Herausforderungen. Dies umfasst auch die Innovationsaktivitäten von Unternehmen und deren Auswirkungen. Insbesondere gilt dies für diversifizierte multinationale Unternehmen, die sehr vielfältige innovative Aktivitäten ausüben und breite Produkt- und Dienstleistungsportfolios an unterschiedlichen Standorten vorhalten.

Am Beispiel Novartis werden die Beiträge eines multinationalen Unternehmens aus der Pharmabranche zum Innovationsgeschehen am Standort Deutschland analysiert. Im Fokus der Untersuchung stehen die Innovationswirkungen von Novartis auf das Umfeld, die in ihrer Gesamtheit den Innovationsfußabdruck ergeben. Folgende Herausforderungen stellen sich dabei:

  • Erfassung der Diversität der innovationsrelevanten Aktivitäten von Novartis Deutschland an 14 Standorten.
  • Berücksichtigung der Regionalität und damit sehr unterschiedlicher Rahmenbedingungen für die Innovationsaktivitäten von Novartis an den jeweiligen Standorten.
  • Integration der vielfältigen innovationsrelevanten Aktivitäten von Novartis zu einem Gesamtbild der Innovationswirkungen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, orientiert sich das Design der Studie an drei Leitlinien:

  • Ein umfassendes Innovationsverständnis wird zugrunde gelegt, das erlaubt, die Vielfalt der Innovationsaktivitäten von Novartis zu analysieren.
  • Zur Systematisierung der Innovationsaktivitäten wird eine Clusterung zu Innovationsfeldern vorgenommen.
  • Um die Wirkungen der Innovationsaktivitäten adäquat zu erfassen und zu charakterisieren, wird das Innovationsgeschehen aus einer Systemperspektive betrachtet.

Der Innovationsfußabdruck kombiniert die drei Designperspektiven der Studie (umfassendes Innovationsverständnis, Definition von Innovationsfeldern, Innovationssystemperspektive) zu einem Gesamtbild. Demnach setzt sich der Innovationsfußabdruck aus den Wirkungen von Novartis auf die Schlüsselakteure des Innovationssystems (Bildungs- und Forschungssystem, industrielles System, politisches System, Nachfrage und Versorgung, Infrastruktur) zusammen. Dabei nimmt Novartis im Innovationsgeschehen unterschiedliche Funktionen wahr:

  • Novartis bringt selbst gemeinsam mit Partnern innovative Lösungen hervor, stellt somit neue Innovationsangebote bereit.
  • Novartis stimuliert die Nachfrage nach innovativen Lösungen.
  • Novartis begleitet die Weiterentwicklung von Rahmenbedingungen im Innovationssystem.

Novartis Deutschland zeichnet sich somit durch eine große Vielfalt an Innovationsaktivitäten an den 14 Standorten in Deutschland aus, die weit über den Pharmasektor hinausgehen. Hierdurch werden Innovationsimpulse erzeugt, die auf die regionalen Innovationssysteme und das nationale Innovationssystem Gesundheit ausstrahlen und somit einen Beitrag zur Stärkung der Leistungsfähigkeit des Innovationsstandortes Deutschland leisten. Weiterhin zeigt die Analyse der Innovationsaktivitäten mithilfe etablierter Innovationsindikatoren, dass Novartis weltweit zu den innovativsten Unternehmen im Pharmasektor zählt. Novartis Deutschland trägt wesentlich zu diesem Ergebnis bei.

Publikation

Laufzeit

11/2015-6/2017

Auftraggeber

  • Novartis Deutschland GmbH