Seit Jahren soll die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems vorangetrieben werden, um die Versorgungsqualität gerade auch in unterversorgten bzw. strukturschwachen Gebieten Deutschlands sicherzustellen bzw. zu verbessern sowie zur Förderung von Patient:innen-Autonomie beizutragen. Doch die Umsetzung verläuft schleppend, obwohl das deutsche Gesundheitssystem zu den teuersten in Europa gehört. In der Studie „E-Health in Deutschland“ wurde die Entwicklung der Digitalisieurng des deutschen Gesundheitssystems nachgezeichnet und Ursachen für den noch immer geringen Digitalisierungsgrad identifiziert. Vor dem Hintergrund der Studienergebnisse wurden zudem 13 Handlungsempfehlungen für die weitere Gestaltung und Förderung der Digitalisierung abgeleitet.
Die Studie „E-Health in Deutschland“ untersucht den Stand der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems im internationalen Vergleich und entwickelt Empfehlungen für ihre weitere Gestaltung. Dafür werden die Entwicklung der Digitalisierung über die letzten beiden Jahrzehnte nachgezeichnet, Ursachen für den immer noch geringen Digitalisierungsgrad identifiziert, der Umsetzungsstand relevanter Gesetzesinitiativen untersucht und Umsetzungshindernisse identifiziert. Auch nimmt die Studie nicht-gesetzliche Initiativen in den Blick, bewertet Datenschutz- und Cybersicherheits-aspekte und untersucht E-Health Geschäftsmodelle. Verbesserungs- und Innovationspotenziale werden unter anderem durch einen Vergleich mit Dänemark, Estland, Spanien und Österreich identifiziert. Schließlich werden Handlungsempfehlungen für die zukünftige Gestaltung der Digitalisierung abgeleitet. Um den komplexen Untersuchungsgegenstand erfassbar zu machen, liegt der Fokus der Betrachtungen auf fünf zentralen Anwendungen der Digitalisierung: der Telematikinfrastruktur (TI), Telemedizin, elektronischen Patientenakte (ePA), digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs, d.h. Apps auf Rezept) sowie dem elektronischen Rezept (E-Rezept).
Die Studie ist abrufbar über E-FI-Publikationen (https://www.e-fi.de/fileadmin/Assets/Studien/2022/StuDIS_12_2022.pdf)
9/2021 – 3/2022