Projekt

CTCelect - Klinische Validierung einer Technologie und eines Prozesses für die Vereinzelung von frei zirkulierenden Tumorzellen aus Patientenblut. Innovationsbegleitende Studien zu Rahmenbedingungen, Nutzeranforderungen und Marktpotenzialen

Jeden Tag sterben weltweit etwa 20.000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung, wobei etwa 90 % nicht am Primärtumor, sondern an den Konsequenzen der systemischen Metastasierung sterben. Hierbei spielen sogenannte zirkulierende Tumorzellen (engl. circulating tumor cells, CTC) eine Schlüsselrolle. Sie gelten als vielversprechende prognostische Marker für den Verlauf einer Krebserkrankung sowie für die Wahl einer geeigneten Therapie. Neben der Bestimmung der Anzahl der zirkulierenden Tumorzellen im Patientenblut liegt ein großer Nutzen in der Typisierung von einzelnen oder allen in einer Blutprobe gefundenen CTCs für die Erstellung eines für Patientinnen und Patienten maßgeschneiderten Therapiekonzepts. Durch dieses »liquid biopsy« genannte Verfahren können Patientinnen und Patienten zudem operative invasive Gewebeentnahmen erspart bleiben. Allerdings stellt die geringe Konzentration im Patientenblut und die große Vielfalt der zirkulierenden Tumorzellen eine große Herausforderung dar.

Ziel des CTCelect-Projekts ist die Validierung eines Systems zur vollautomatischen Isolation von zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) aus Patientenblut. Das CTCelect-System wurde von Fraunhofer IMM entwickelt und soll nun im Rahmen in einer klinischen Machbarkeitsstudie optimiert und an realen Patientenproben validiert werden.

Um eine Innovation erfolgreich in die Anwendung zu überführen, müssen zusätzlich zur technischen und klinischen Validierung die spezifischen Bedarfe und Rahmenbedingungen in der Versorgung und im weiteren Sinne des Gesundheitswesens berücksichtigt werden. Das Fraunhofer ISI begleitet die technische und klinische Validierung und untersucht Rahmenbedingungen, Nutzeranforderungen und Marktpotenziale. Dadurch sollen technische und nicht-technische Innovationshürden und Potenziale frühzeitig erkannt werden und können somit unmittelbar im Entwicklungsprozess Berücksichtigung finden.

Dabei liegt der Fokus der Arbeiten des Fraunhofer ISI auf den folgenden Aspekten:

  • Untersuchung ethischer und rechtlicher Rahmenbedingungen,
  • Charakterisierung der potenziellen Einsatzbereiche und Nutzergruppen und Erhebung der spezifischen technischen und nicht-technischen Anforderungen,
  • Analyse des Markts für Liquid Biopsy und Ermittlung von Anwendungsoptionen,
  • Analyse zu Kosten und Nutzen von personalisierten Versorgungsansätzen im deutschen Gesundheitswesen.

Laufzeit

01/2017-12/2019

Auftraggeber

  • Bundesminsterium für Bildung und Forschung (BMBF)

Partner

  • Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM, Mainz
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung - DKTK, Universitätsklinikum Essen