Projekt

Ausbaustrategien für Breitbandnetze in Europa. Was kann Deutschland vom Ausland lernen? (Breitband Europa)

Hintergrund der Studie ist die Beobachtung, dass die Verfügbarkeit von direkten Glasfaseranschlüssen in Deutschland im Jahr 2017 vergleichsweise gering ist. Da Glasfaser die einzige zukunftsfähige Breitbandtechnologie ist, die den steigenden Anforderungen der Nutzer (Bürger und Industrie) gerecht wird, fokussiert die Studie auf FTTH/B.

In dieser Studie für die Bertelsmann Stiftung werden die Erfolgsfaktoren für den Glasfaserausbau (Fibre-To-The-Home und Fibre-To-The-Building, FTTH/B) in Estland, Schweden, Spanien und der Schweiz untersucht. Tatsächlich haben die ausgewählten Länder unterschiedliche Herangehensweisen entwickelt, um die Verfügbarkeit von Glasfaser-basierten Breitband-Internet-Anschlüssen zu erhöhen. In den Länderfallstudien werden als Erklärungsansätze folgende Faktoren analysiert: Anbieterlandschaft (Telefongesellschaften, Kabel-TV-Anbieter, Glasfaseranbieter, Stadtwerke usw.), Wettbewerb und Regulierung sowie staatliche Aktionspläne zur Verbesserung der Breitbandverfügbarkeit im ländlichen Raum. Für jedes Land konnten wir einen entscheidenden Erklärungsfaktor identifizieren:  

  • Estland: Gründung eines Public-Private-Partnerships, um ein landesweites middle-mile-network aufzubauen, über das Glasfaseranschlusspunkte (Points-of-Access) näher an die ländlichen Haushalte herangeführt wurden.
  • Schweden: Kommunale Unternehmen (Stadtnetze) verlegen Glasfasernetze und verpachten dieses an kommerzielle Diensteanbieter (Open Access Network-Modell).
  • Spanien: Regulierung der TK-Anbieter nach dem »ladder of investment«-Modell sorgt für das »Glasfaserwunder« in Städten Spaniens, in ländlichen Gebieten werden die Kommunen aktiv.
  • Schweiz: Ein Multi-Stakeholder-Ansatz ermöglicht den koordinierten Ausbau nach dem 4-Faser-Modell.

Ziel der Studie ist es, die deutsche Diskussion um den besten Weg zu einem flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland zu bereichern und Strategien aus erfolgreichen Ländern aufzuzeigen. Die Empfehlungen werden von den an der Studie beteiligten Juristen im Hinblick auf ihre rechtliche Umsetzbarkeit in Deutschland kommentiert.

Publikationen

Laufzeit

September 2016 – Mai 2017

Auftraggeber

  • Bertelsmann Stiftung

Partner

  • Prof. Wolfgang Schulz und Martin Lose (Universiät Hamburg)