Battery Digital Data Space (BDDS)
Im Projekt BatterieDigital befasst sich die Fraunhofer-Gesellschaft daher mit den Herausforderungen und Chancen beim Aufbau eines föderierten Datenraumes über den gesamten Entwicklungs- und Lebenszyklus von elektrischen Batteriespeichern (heute vor allem Lithium-Ionen-Batterien LIB). Ein föderierter Datenraum meint hier ein System von dezentral (gemeinschaftlich) organisierten Datenbanken, deren Datenbestand durch Metadaten erschlossen und (über einen Wissengraphen) semantisch verknüpft ist. Die Datensouveränität verbleibt immer bei den Eigentümern der Daten und digitalen Werkzeuge (z. B. Algorithmen), deren Verwendung und Austausch unter den Akteuren ausgehandelt wird.
Das Projekt BatterieDigital verfolgt insbesondere drei Schwerpunkte: die Bündelung der vorhandenen Fraunhofer-Kompetenzen in der Batterietechnologie, die Identifikation von methodischen und rechtlichen Handlungsmöglichkeiten im Sinne der Entwicklung eines Data Space BatterieDigital und das Vorantreiben künftiger, datenbasierter Geschäftsmodelle im Kontext des Aufbaus einer Datenökonomie. Im Zuge einer Implementierung sollen die anwendungsnahen Daten, Simulationen und KI-Modelle aus Entwicklung, Produktion und Anwendung semantisch strukturiert und zur gemeinsamen Nutzung als Digitale Produkte verfügbar gemacht werden
Fraunhofer kann als große Forschungsgesellschaft durch eine selbstentwickelte Ontologie und digitale FAIRe (Findable, Accessible, Interoperable, and Re-usable) Infrastruktur einzigartige institutsübergreifende datenbasierte Forschungsangebote für Industriepartner anbieten. Weiterhin hilft Fraunhofer Industrie- und Forschungspartnern bei der Digitalisierung und bietet dazu Workshops, Hackathons, Weiterbildung und über Partner Zugang zu umfassenden hochvernetzten Forschungsdaten an. Die batteriebezogenen Datenbestände und digitalen Tools der Fraunhofer-Institute sollen im Datenraum bereitgestellt und nach den Erfordernissen der Nutzer im Datenraum ergänzt werden.
In Zukunft sollen die Forschungsdaten und standardisierten Metadaten aus Maschinen, Simulationen oder zentralen Einrichtungen wie der Werkstatt direkt in ein zentrales Labor-Informations-Management-System (LIMS) übertragen und dort verknüpft werden, so dass eine Nachnutzung möglich wird (FAIR).