KI, Gesundheit und ökologische Nachhaltigkeit
Der Gesundheitssektor ist für ca. 5 % des Gesamt-Rohstoffkonsums Deutschlands und für ca. 5 % der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gleichwohl stand er lange Zeit nicht im Zentrum der Bemühungen um mehr Ressourceneffizienz und Reduktion der CO2-Emissionen. Angesichts der vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Umwelt, Klima und Gesundheit und der daraus erwachsenden besonderen Verantwortung des Gesundheitssektors beginnt sich dies aber zu ändern. Hinzu kommt, dass der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) im Gesundheitssektor rasant zunimmt. Was dies für Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen bedeutet, ist noch weitgehend unklar.
Das Projekt widmet sich der Frage, welche Auswirkungen Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) auf Ressourcenkonsum und CO2-Emissionen im Gesundheitsbereich haben. Es möchte dazu den aktuellen Wissensstand aufbereiten und die wichtigsten Wissenslücken identifizieren.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Beziehung zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und ökologischer Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen überaus komplex und bislang noch unzureichend erforscht ist. Sie berührt auch schwierige Fragen der Allokation – zum Beispiel, welcher medizinische Bedarf welche ökologischen Auswirkungen rechtfertigt. KI sollte jedenfalls nicht als Allheilmittel zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks des Gesundheitssektors betrachtet, sondern mit Umsicht und in Synergie mit anderen Ansätzen eingesetzt werden. Generell scheint ein umfassender Wandel von einer kurativen hin zu einer präventiv orientierten Gesundheitsversorgung (mit allen damit verbundenen Herausforderungen) unvermeidlich, um die Umweltauswirkungen des Gesundheitssektors in akzeptable Grenzen zu bringen, insbesondere wenn die Qualität der Versorgung aufrechterhalten werden soll.
02/2022 – 04/2023