Projekt

Beschäftigungseffekte der Energiewende in Bayern

 

 

 

Im Fokus des Projekts steht die Wirkung der Umsetzung der Ziele des Bayerischen Energieprogramms auf den Arbeitskräftebedarf in Bayern. Hierbei soll unter möglichst umfassender Betrachtung der positiven und negativen Effekte die Nettobeschäftigungswirkung ermittelt werden. Der Zeithorizont reicht bis 2030, wobei das für das Energieprogramm besonders relevante Jahr 2025 schwerpunktmäßig betrachtet wird.

 

 

Für die Quantifizierung der Beschäftigungseffekte wird ein makroökonomisches Modell genutzt, in welches technoökonomische Impulse regional differenziert eingehen und gesamtwirtschaftliche Effekte des Ausbaus der Erneuerbaren Energien einzelnen Regionen zugeordnet werden können. Die Granularität reicht hin bis zu Regierungsbezirken. Auf eine Ausweisung der Ergebnisse nach Regierungsbezirken wird verzichtet, da für einige Stromerzeugungstechnologien eine exakte räumliche Zuordnung nicht möglich ist. Die gesamtwirtschaftlichen Parameter Wertschöpfung und Beschäftigung für Bayern werden nach Wirtschaftsbereichen und auf Landesebene aggregiert ausgewiesen. Für die Ermittlung der Beschäftigungswirkung werden zwei Szenarien entwickelt:

  • das »Business-as-usual«-Szenario (BAU-Szenario), das als Referenz dient, und
  • das Energiewende-Szenario.

Die Szenarien unterscheiden sich bezüglich des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und berücksichtigen die politischen Rahmenbedingungen in Bayern und Deutschland. Darüber hinaus wird ein Pfad für die ökonomische Entwicklung und die Energiepreise vorgegeben. Die Entwicklung der Szenarien erfolgt modellgestützt, zum Einsatz kommen die Modelle FORECAST (Stromnachfrage der Haushalte, des Sektors Gewerbe, Handel und Dienstleistungen und der Industrie), Invert (Wärmebedarf in Gebäuden), ASTRA-D (Verkehrsnachfrage) und Enertile (Elektrizitätssystem). Basierend auf den Szenarien gehen regional und zeitlich differenzierte technoökonomische Impulse in das makroökonomische Modell ein. Durch Vergleich der Modellergebnisse kann somit die Nettobeschäftigungswirkung der Energiewende in Bayern bestimmt werden.

 

Der Beschäftigungsbedarf in Bayern liegt im Energiewendeszenario zwischen 2020 und 2030 bis zu 1 % über dem BAU-Szenario. In 2025 entspricht dies etwa 41.000 zusätzlichen Vollzeitäquivalenten. Etwa ein Drittel der zusätzlichen Beschäftigten entfallen auf den Bereich Energieversorgung. Insgesamt ist die Stromerzeugung innerhalb Bayerns im Energiewendeszenario deutlich höher als im BAU-Szenario und ergibt sich insbesondere aus zusätzlichen Photovoltaik-Anlagen und Gaskraftwerken. Neben der Energieversorgung verzeichnet auch das Baugewerbe deutliche Beschäftigungszuwächse durch die Energiewende, welche größtenteils auf zusätzliche Investitionen zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich zurückzuführen ist. Die Zuwächse in den meisten Dienstleistungsbereichen sind größtenteils induzierte Effekte, die sich aus dem erhöhten Einkommens- und Nachfrageniveau im Energiewendeszenario ergeben.

Negative Nettobeschäftigungseffekte ergeben sich in Bayern im Bereich des verarbeitenden Gewerbes und hier vor allem in den Bereichen Herstellung elektrischer Ausrüstungen und Maschinenbau. Dies ist darin begründet, dass andere Bundesländer durch direkte Effekte Marktanteile hinzugewinnen. Insgesamt fallen die Nettoeffekte erwartungsgemäß etwas geringer aus als bisherige Studien zu Bruttoeffekten des Ausbaus erneuerbarer Energien in Bayern.

Da bisher keine Studien zu Nettobeschäftigungseffekten in Bayern vorliegen, können nur die relativen Änderungen mit denen aus Studien mit anderem regionalen Bezug verglichen werden. Diese liegen in einer ähnlichen Größenordnung.

Laufzeit

16.12.2015 - 31.01.2017

Auftraggeber

  • Bayerisches Landesamt für Umwelt