Projekt

Kritische Technologien - Methoden zur Identifzierung und Klassifizierung

SEF entwickelt Methodik zur Identifikation förderungswürdiger Technologien

 

Im Rahmen eines internen Forschungsprojektes analysierte ein Team von CC-I die Kritikalität von Technologien aus multidimensionaler Perspektive.

 

Es entwickelte eine patentgestützte Methode, die es erlaubt nicht nur jene Rolle zu identifizieren, die eine Technologie aktuell für die Integration eines nationalen Innovationssystems spielt, sondern diese Perspektive zusätzlich mit zwei anderen relevanten Analysedimensionen kombiniert.

Zunächst identifiziert es die aktuelle Kritikalität einer Technologie auf Basis ihres gemeinsamen Auftretens mit anderen, national relevanten Technologien. Dies wird kombiniert mit der Bestimmung ihres Querschnittscharakters, das heißt ihrer grundsätzlichen Fähigkeit im technologischen System Breitenwirksamkeit zu entfalten, sowie ihrer aktuellen Entwicklungsdynamik.

Auf diese Weise ermöglicht es die erstellte Methodik länderspezifisch zu identifizieren welche Technologiebereiche auf Basis unterschiedlicher Rationalitäten als förderungswürdig erscheinen, sei es um Dynamiken zu stärken, oder Transformation zu ermöglichen.

 

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass nationale Innovationspolitik einerseits begründet solche Technologien fördern könnte, die alle drei Kriterien erfüllen, um laufende Entwicklung und Stärken zu stärken. Dies betrifft in Deutschland z.B. den Maschinenbau, die Elektrotechnik, aber auch in Teilen E-Mobilität und Photovoltaik. Andererseits können auf Grundlage einer anderen Rationalität eben jene Technologien mit Schlüsseltechnologiecharakter gefördert werden, die zwar national noch nicht gut integriert sind, aber aufgrund ihrer aktuellen Entwicklungsdynamik transformatorisches Potenzial versprechen. In Deutschland lassen sich diesbezüglich die Bereiche Datenverarbeitung, Halbleiter, und Optik, aber auch Medizintechnik und Biotechnologie identifizieren. Ergänzend erlaubt die neue Methode eine klare Abgrenzung solcher Technologien von jenen weniger dynamischen, z.B. im Bereich des Verbrennungsmotors, die trotz aktueller Zentralität weniger zukünftige Perspektiven bieten.

Zusätzlich verdeutlichen sie eindeutig, wie viel stärker das Europäische Technologiesystem um Technologien mit geringerem Querschnittscharakter herum aufgebaut ist, als das der USA oder jenes Chinas, wo viele Technologien stärker disruptiv zu wirken scheinen, d.h. weniger mit dem bestehenden nationalen Spezialisierungsprofil interagieren. Zudem entfällt in Europa ein größerer Patentanteil auf "alte" Technologien mit Querschnittscharakter aber geringer Dynamik. Während in den USA und China viele Technologien, als Technologien mit potenzieller Hebelwirkung positioniert sind, finden sich in Europa eher gut integrierte, aber potenziell weniger disruptive 'Hebelpunkte'. Dessen ungeachtet finden sich in Europe mehr Technologien, die alle drei Kriterien erfüllen, und daher zur Stärkung von Stärken gefördert werden könnten. Auch der Anteil von Patentanmeldungen in diesem Bereich ist jener in den USA oder China fast vergleichbar.

Laufzeit

05.2023-05.2024

Auftraggeber

Strategische Eigenforschung