Projekt

Joining Efforts for Responsible Research and Innovation (JERRI)

© Heyko Stöber

Ziel von JERRI war es, einen Beitrag zur Verbreitung verantwortungsbewusster Forschung und Innovation (Responsible Research and Innovation, RRI) im Europäischen Forschungsraum zu leisten.

Dazu wurde in den beiden größten angewandten Forschungseinrichtungen Europas, Fraunhofer in Deutschland und TNO in den Niederlanden, ein Prozess konzipiert und implementiert um RRI Praktiken nachhaltig in der Organisation zu verankern. Dabei wurden insbesondere die Aspekte Ethikreflektion, Beteiligung gesellschaftlicher Akteure und Bürger:innen, Gendergerechtigkeit/Gendersensitive Forschung und Open Access adressiert.

Beide Organisationen ermittelten zunächst für jeden Aspekt, wie sich die Situation aktuell darstellt. Dann entwickelten sie gemeinsam mit internen und externen Stakeholdern ehrgeizige Langfristziele und definierten Pilotvorhaben, die noch innerhalb des Projektes umgesetzt wurden, um den Wandel anzustoßen.

Beispiele für JERRI-Pilotaktivitäten sind bei Fraunhofer die Entwicklung des Fordatis Systems zur Bereitstellung von Forschungsdaten, die ethische Bewertung von internen Forschungsvorhaben und die Durchführung eines „Bürger:innen Cafés“. Die Fraunhofer Piloten sind hier dokumentiert.

Bei TNO wurde im Rahmen von JERRI ein Training gegen implizite Gender Biases vom gesamten Senior Management durchlaufen, gesellschaftliche Stakeholder in das Advisory Board aufgenommen und ein Online-Spiel entwickelt, das Mitarbeitende bei der Reflektion ethischer Dilemmata unterstützt. Die TNO Piloten sind hier dokumentiert.

Die beiden Organisationen tauschten sich regelmäßig aus und entwickelten aus den „Lessons Learned“ ein ausführliches Manual für andere RTOs mit ähnlichen Anliegen. Zudem wurden spezielle User Briefs mit Empfehlungen für Akteure aus Politik und Industrie erarbeitet, mit dem Ziel gemeinsam „Vorreiterkoalitionen“ für verantwortungsvolle Forschung und Innovation zu bilden.

Den theoretischen Hintergrund bildete das von Prof. Sally Randles in Manchester Metropolitan University entwickelte Konzept der „Deep Institutionalisation“. Eine begleitende Evaluation wurde vom IHS in Wien durchgeführt.

Parallel wurden Erfahrungen in zwei internationalen Einrichtungen – der Arizona State University in den USA und der Akademie der Wissenschaften in China, erhoben und in den Prozess eingebracht.

Das Projekt wurde von einem Advisory Board mit ausgewiesener Kompetenz in den Dimensionen aktiv unterstützt.

  • Entwicklung spezifischer RRI-Ziele bei Fraunhofer und TNO ausgehend von bestehenden guten Praktiken - und in enger Kooperation mit Stakeholdern - für die folgenden Dimensionen: Ethik, Gleichheit der Geschlechter, Open Access, Einbeziehung der Gesellschaft in Fragestellungen, Strategien und Tätigkeiten der Wissenschaft sowie wissenschaftliche Ausbildung
  • Formulierung eines Aktionsplans für jede Dimension und Umsetzung in Pilotprojekten
  • Verbreitung von Ergebnissen und Lessons Learned unter anderen europäischen Einrichtungen der angewandten Forschung und weiteren Stakeholdern
  • internationaler Austausch guter Praktiken mit der Chinese Academy of Sciences (CAS) und der Arizona State University (ASU)

Die Aufgaben des Fraunhofer ISI waren:

  • die Leitung des Gesamtprojektes
  • die Koordination des Prozesses bei Fraunhofer (AP 1,2,4,6)
  • die Leitung der Aktivitäten zur Ethikreflektion in Fraunhofer
  • die Leitung des internationalen Lernprozesses (AP5)

Laufzeit

06/2016 − 05/2019

Auftraggeber

European Commission

Partner

  • Fraunhofer ISI (Koordinator)
  • Fraunhofer IAO
  • Fraunhofer IRB
  • Fraunhofer UMSICHT
  • Fraunhofer Zentrale
  • TNO Netherlands Organisation for Applied Scientific Research
  • Manchester Institute of Innovation Research, University of Manchester
  • Institute for Advanced Studies IHS
  • Manchester Metropolitan University

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