Projekt

Suffizienz-Lebensstile - Erforschung des Bereichs Wohnen (SEF Sufficiency)

Allgemein betrachtet, bedeutet Suffizienz das Gleichgewicht zwischen Natur und Gesellschaft. Es ist ein sicherer Zustand, in dem jede(r) seine Grundbedürfnisse befriedigen kann, ohne der Umwelt zu schaden. Da die Grundbedürfnisse auf unterschiedliche Weise definiert und erfüllt werden können, könnte die Erforschung alternativer Wege zur Befriedigung der bestehenden Bedürfnisse des Einzelnen den Weg zur Einführung von Suffizienz als Lebensstil ebnen.

Aus einem spezifischeren Blickwinkel betrachtet, wird Energiesuffizienz definiert als: "... eine Strategie mit dem Ziel, den Einsatz von technisch bereitgestellter Energie zu begrenzen und auf ein nachhaltiges Niveau zu reduzieren". Nach dieser Definition ist Energiesuffizienz kein Zustand, sondern ein Prozess, der impliziert, dass es Möglichkeiten der Energiesuffizienz gibt, die durch politische Maßnahmen unterstützt werden können.  Der Gebäude- und Verkehrssektor weisen ein hohes Reduktionspotenzial auf, da diese Sektoren wesentlich zu den CO2-Emissionen beitragen, die stark vom Verhalten und den Entscheidungen auf individueller Ebene abhängen. Daher könnte die Förderung der Energiesuffizienz in diesen Sektoren eine wichtige Rolle zur Erreichung der Klimaneutralität spielen.

Ziel dieses Projekts ist es, die individuellen Konsummuster zu analysieren und das Potenzial für die Einführung eines suffizienten Lebensstils im Bereich Wohnen zu ermitteln. Suffizienz könnte als Lebensstil praktiziert werden und sich somit auf verschiedene Bereiche auswirken. So könnte beispielsweise eine größere Zahl an Gemeinschaftsräumen in Mehrfamilienhäusern zu reduziertem Platzbedarf für Einzelwohnungen führen. In ähnlicher Weise könnte durch die Verringerung der Nutzung privater Fahrzeuge und der ihnen zugewiesenen Flächen mehr Platz für Grünflächen zur Verfügung stehen, wodurch der städtische Raum umweltfreundlicher gestaltet werden könnte. Ebenso wäre es in Ländern mit Wasserknappheit sehr hilfreich, die Bürger zu informieren und sie zu motivieren, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren.

Dieses Projekt befasst sich mit der wachsenden Bedeutung von "Suffizienz", indem es die Nachfrage nach Energiedienstleistungen im Bereich Wohnen aus einer verhaltensorientierten Perspektive analysiert. Der zukünftige Verbrauch der ausgewählten repräsentativen Haushalte wird im Rahmen eines Foresight-Workshops analysiert. Hierbei wird das vorhandene Fachwissen des Instituts genutzt, indem Forschende aus verschiedenen Disziplinen einbezogen werden.

Laufzeit

von Juli 2022 bis Februar 2024