Projekt

SOITec - Socio-ökonomische Indikatoren für die Technologiebewertung

Das übergreifende Ziel der EU-Energieunion zur Bekämpfung des Klimawandels ist die Erreichung einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft im Jahr 2050 in der EU. Gleichzeitig will die EU auch eine bezahlbare, sichere, effiziente und wettbewerbsfähige Energieversorgung in der EU gewährleisten (EU-Energieunion).

Die Technologiebewertung wurde eingeführt, um in einer frühen Phase der Technologentwicklung und -Nutzung mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt zu ermitteln. In Analysen zur Technologiebewertung der Energiewende sind neben Nachhaltigkeitsbewertungen auch gesellschaftliche und makroökonomische Wirkungen relevant. Eine Technologiebewertung sollte im Kontext ihrer Funktionalität im sozio-technischen System erfolgen, jedoch über das sozio-technische System hinausgehende Wirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt berücksichtigen. In dieser Hinsicht sind bei der Technologiebewertung neuer Energietechnologien die gesamtwirtschaftliche Effizienz und das Wohlergehen, die Fairness und die Sozialverträglichkeit der Technologien wesentliche Faktoren, welche die Ziele der Energieunion unterstützen. 

Das Fraunhofer ISI fokussiert sich in dieser Studie auf die nicht-monetären Effekte des Technologieeinsatzes für die Energiewende, während unsere Partner andere Schlüsselkomponenten der Technologiebewertung untersuchen. Darüber hinaus analysieren wir mögliche präferierte Formen der Bürgerbeteiligung. Diese Studie zielt darauf ab, nicht-monetäre Effekte in eine Technologiebewertung mit einzubeziehen. Generell geht es dabei um nicht-monetäre Kosten und Nutzen von eingesetzten Technologien, wobei der Schwerpunkt auf den nicht-monetären Kosten, bzw. Anstrengungen seitens der Bürgerinnen und Bürger liegt. Außerdem wird untersucht, wie Technologien in Hinblick auf präferierte Bürgerbeteiligungsformen bewertet werden können. Unser Ziel ist es, Indikatoren zu erarbeiten, die diese Kriterien erfassen und sie in die Technologiebewertung einbeziehen.

 

Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitspakete:

AP1: Methodische Ansätze der Technologiebewertungen (Literatur-Recherche) sowie  Konsultation von Stakeholdern (Workshops), um praktische Erfahrungen und bevorzugte oder wichtige unterschiedliche sozio-ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Ziele miteinzubeziehen.

AP2: Einbeziehung  makro-ökonomischer und sozio-ökonomischer Indikatoren, welche sowohl den Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum widerspiegeln als auch die Bedürfnisse und Präferenzen der Bürger:innen integrieren. Für die Ermittlung der sozio-ökonomischen Indikatoren werden Literatur-Recherchen, Stakeholder-Workshops und Online-Befragungen durchgeführt. 

AP3: Identifizierung von Technologiesystemen und Anwendung der vorliegenden methodischen Ansätze für die ausgewählten Technologiesysteme.

  • Breitschopf, B.; Billerbeck, A. (2024): Preference for design elements of financial participation and non-monetary effects of using energy transition technologies - survey results. Karlsruhe: Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research ISI. Working Paper Sustainability and Innovation No S08/2024. DOI: 10.24406/w-34271.

Partner

  • Deutsches Zentrum für Luft - und Raumfahrt - DLR (Koordinator): Fokus auf makro-ökonomische Indikatoren
  • Institut für qualifizierende Innovationsforschung & -beratung - IQIB: Stakeholder Workshops und Identifizierung von Technologiesystemen
  • Fraunhofer ISI: Fokus auf sozio-ökonomische Indikatoren, Präferenzen für finanzielle Partizipation und nicht-monetäre Kosten der eingesetzten Technologien