Zeit-Rebound, Zeitwohlstand und nachhaltiger Konsum (ReZeitKon)
Obwohl im Privatleben und am Arbeitsplatz zunehmend effiziente, „zeitsparende“ Techniken und Praktiken eingesetzt werden, mehren sich die Diagnosen, dass viele Menschen in modernen Gesellschaften einen Mangel an Zeit empfinden. Offensichtlich führt die Möglichkeit, das Verschicken von Mitteilungen oder das Einkaufen von Produkten dank des Internets in kürzerer Zeit als früher zu verrichten, dazu, dass mehr Tätigkeiten in der pro Kopf unverändert zur Verfügung stehenden Zeit erledigt werden. Es kommt zu einer Fragmentierung, Verdichtung und Gleichzeitigkeit von Aktivitäten im Wechselspiel mit der permanenten Verfügbarkeit von IKT-Infrastrukturen und -Geräten, im Privatleben teilweise ergänzt durch das „Outsourcing“ von Haushaltsdienstleistungen. Als Resultat dieser gesellschaftlichen Beschleunigung steht weniger als „frei“ wahrgenommene Zeit zur Verfügung. Dieses paradoxe Phänomen subjektiv zunehmender Zeitnot in Folge des vermehrten Einsatzes zeit-effizienter Technik und Prozesse ist bislang nicht systematisch untersucht.